Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.

Pon Johannes Buch. 215

gelungen, ſolche zu erhalten, ſondern es ſtellten ſi<h immer und immer die fremden Bakterien ein, die den rein zu züchtenden Pilz itbexrwucherten. Erſt als man feſte Nähr= böden hergeſtellt hatte, gelang eS, veine Kulturen derſelben zu erhalten. Die Nährböden, welche hiezu benußt werden, beſtehen meiſtens aus Fleiſchwaſſer und Pepton, aus Fleiſchextraft, aus Weizeninfuſion und aus Blutſerum, welche zu einer gelatinöfen Maſſe verarbeitet werden. Lebteres nimmt wohl von den genannten die wichtigſte Stelle ein, da auf ihm alle Bakterien , beſonders aber die ſogenannten Tubexkelbacillen mit Vorliebe wachſen. Aus dieſem Grunde findet es auh überall zur Reinkultur der Bakterien reich [iche Anwendung. Seine Herſtellung, ſowie die Reinzüchtung der Spaltpilze auf ihm dürfte wohl von hohem Jutereſſe ſein und wix wollen daher jeht das Wichtigſte darüber erwähnen.

Das Blutſerum wird aus ‘dem Blute geſchlachteter Thiere gewonnen , ‘indem Blut in cylindriſchen Gefäſſen aufgefangen wird und darin 94 bis 30 Stunden ruhig an einem fühlen Orte ſtehen bleibt. Es ſenken ſih dann die Blutkörperchen in Verbindung mit dem Fibrin als Blutkuchen zu Boden, während die übrigen Beſtandtheile des Blutes als bernſteingelbes Serum (Blutwaſſer) obenauf ſ{<wimmen. Daſſelbe wird nun in kleine Gläschen (Reagensgläſer) gebracht und iſt jeht ſchon geeignet, einen Nährboden für Spaltpilze abzugeben. Um aber, wie ſchon exwähnt, auf ihm einen beſtimmten Spaltpilz ohne Geſellſchaft eines anderen Pilzes züchten zu können, iſt es nothwendig, daß alle fremden Organismen ferngehalten