Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.

Von Aug. Scheibe. 22T-

Zur Zeit der Ebbe, mit welcher der Fiſcher hinaus auf den Fang fährt, gleiten die Boote in derſelben Weiſe wieder hinab in die ſalzige Fluth, und kaum find ſie mit vollen Segeln hinausgeſteuert, ſo eilen die fleißigen Haus= frauen au< ſhon nac dex „Quelle“, um dort ihre großen Waſchfeſte abzuhalten, während ihre Säuglinge in den Körben krähen und die übrigen Kinder ſi<h munter um=hertummeſln. Dieſe ſogenannte Quelle, ein unterirdiſcher Fluß, welcher hier ſeinen Weg in den Kanal ſucht und findet, iſt nur zur Ebbezeit vorhanden. Sobald die Fluth ſi<h zurützieht, graben die Frauen mit Schaufeln und Spaten am Strande runde Löcher, die ſich ſofort aus dem Grunde herauf mit ſüßem Waſſer füllen, und in dieſe natürli<hen Wannen, in denen ſi< das Waſſer ſtets von ſelbſt erneuert, werfen ſie, was der Reinigung bedarf. Die aus runden Steinen beſtehenden Wände des Baſſins dienen als Waſchbrett, und nux ganz widerſpenſtige Fle>ten werdet mit einer Sodalöſung, die Jede in einer Flaſche mit ſi<h führt, behan=delt, Wäſche von blendender Weiße iſt das Neſultat der Prozedur.

Die grauen, ſ{<mud>loſen Hütten der Fiſcher mit ihren niedrigen, nux von fleinen, unregelmäßig angebrachten Fenſtern erhellten Räumen machen, von außen geſehen, einen ziemli<h düſteren Eindru>; aber derſelbe weicht, ſoz bald man näher tritt. Das Haus iſ im Junern die Reinlichkeit ſelbſt. Dex vordere Theil des Erdgeſchoſſes wird häufig dur< einen zum Verkauf von Fiſchen ein=gerichteten Raum eingenommen, und dahinter liegt, um