Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.

238 : Die Georgine.

und Form dex einzelnen Blüthchen benußt. Ex unter= ſcheidet dana<h Roſen= und Aſterform, Zellen=, Muſchel= und Röhrenform 2c. Die Blumen mit muſchelförmiger Blüthchenbildung, die gewöhnlich engliſche Georginen ge= nannt werden, ſind unſtreitig die ſ{<hönſten, wenigſtens die eleganteſten, und finden die meiſten Nachfrage.

Wie in der Größe und in dem Bau, haben die Georgtinen auch in der Färbung einen Reichthum entfaltet, wie nur wenige andere unſerer beliebteſten Zierpflanzen. Man findet jeßt unter thnen alle möglichen Nüancen von Weiß, Gelb, Roſa, Roth und Violett, ſelbſt ganz dunkle, faſt ſchwarze Farben. Bald ſind die Nüancen einfarbig und mehr oder weniger lebhaft und feurig, bald erſcheinen ſie gemiſcht oder gehen allmählig in einander über, bald treten die Farben unvermittelt neben einander und bilden da= dur< angenehme Kontraſte. Nux die blaue Farbe hat troy aller hierauf gerichteter Bemühungen noh niht ev= zielt werden fönnen. Um ſo mehr exfreut uns das wahr= haft ſchöne Gelb dieſer Blume, welches in einer ungemeinen Zartheit und Neinheit des Tones uns entgegenſtrahlt, was jedenfalls darin ſeinen Grund hat, daß der gelbe Farbſtoff im Zellſaft der Blumenblätter in gelöstem Zuſtande ſich befindet, während ex ſonſt in der Regel nux in Form feiner Körnchen im Zellſaft ſ{wimmend auftritt.

Je länger die Georgine ſich im Zuſtande der Domeſti-= fation (fünſtlicher Züchtung) befindet, eine um ſo größere Ausbeute liefert die Ausſaat an guten und fortpflanzungswürdigen Exemplaren. Daher nimmt mit jedem Fahre noh die Zahl der Varietäten zu, und wenn dieſe auh