Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

134 Wegen Meineids.

herxſchte ihe Mann ſie au. So hatte er noch nie zu ihr geſprochen.

„Mutter! Gott ſei- Dank! Sprich dem Vater zu! Mache ihm begreiflkih, daß kein Mann fih zwingen läßt zu WW

„Burſche, bring? mich ni<t no< einmal ſo weit, daß ih mich an Dix vergreife!“ donnerte der Alte. Nie hatte ſeine Frau eine ſo gallige, haßerfüllte Wuth in ſeinen Zügen geſehen.

„Du beſchimpfſt damit niht mi<h, ſondern Dich halte ein Vater, ih bin kein Kind — ih will uicht!“

„Georg! Albert! Um Gottes willen! Mann! Georg !“ flehte Frau Reinert mit gedämpfter Stimme und zeigte auf die Thien, die nah dem Comptoir, den Lagerräumen gingen. :

Damit brachte ſie den Gatten zur Exkenntniß ſeiner Zügelloſigkeit. Ex dachte nicht ſobald an die Horcher, als er auch ſchon mit tiefem Schre>en bereute.

„Solch? ein elender Burſch, der nichts hat, nichts iſt ohne mich, will mix drohen, daß ex die Perſon heirathet,“ ſagte ex zitternd vor Aufregung zu ſeiner Frau, gleichſam zur Entſchuldigung ſeines Tobens.

„Jhx habt ſo laut geſchrien, das ganze Haus hat es gehört,“ klagte ſie.

Georg wax jeßt todtenblaß, er date an die Folgen für Cle.

„Laſſe mih mit Georg reden, Vater, Jhr hartköpfigen Männer macht aus einem Nichts einen Krieg. Georg iſt ja immer unſex guter, liebevoller Sohn geweſen, ex ſoll