Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Novelle von L. Haidheim. 135A

mix ſagen, was er meint, und wix wollen in Ruhe über= legen,“ bat ſie.

„O Mutter, liebe, gute Mutter!“ rief der Sohn danf= bar und füßte ihre Hände. Sie fühlte, es kam ihm von Herzen:

Alle ſchwere Sorge in ſi<h zurückdrängend, nahm ſie ihn mit fſi< in ihre Stube. Jhr Mann ließ es geſchehen, aber ſie ſah, wie ex dem Sohne einen bitterböſen Bli> nachſandte.

„Georg, beſter Creel Wie konnteſt Du den Vater fo böſe machen? Jhn, der es mit Dix ſo gut meint!“

- Jn Georg kochte noh der volle Zorn über die erlittene Mißhandlung. Ju höchſter Aufregung bekannte ex der Mutter ſeine Liebe zu Elſe, erzählte, wie Elſe ihm auch gut ſei, aber jedesmal ſein Werben mit dem Hinweis auf ſeine Eltern abgewehrt habe.

„Sie fühlt in ihrem Herzen für mich, aber ſie will, daß i<h ihr entſage, und dieſe edle Denkungsart macht ſie mix immer theurer. Wie kann der Vatex denken, daß mich Neurath’s Geld und Fanny's Liebenswürdigfeit entz ſchädigen könnten für den Verluſt Elſe's, die ih liebe, ſeit ih ſie fenne !“

Auf den Punkt kam ex mit Unbeugſamkeit zurück. Fe flaxer Frau Reinext die Situation wurde, um ſo mehr erſchraf ſie.

„Der Vater wird nie und nimmer einwilligen, Georg. Ex wixd Dix nie vergeben, wenn Du unter Deinem Stande heiratheſt,“

„Unter meinem Stande!“ lachte ex bitter. „Frau