Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Von Friedr. Wilh. Groß. 197

iſt indeß au< das Meer ſehr ruhig. Trinkwaſſer iſ ge= nügend vorhanden, ſo daß allenfalls no< die Moskitos zu nennen bleiben, die auf einzelnen Jnſeln läſtig werden, auf anderen dagegen gänzli<h fehlen.

Was die Bewohner betrifft, ſo werden dieſe aller= dings als „Wilde“ bezeichnet, jedenfalls ſird ſie aber die gutmüthigſten unter Allen. Die Weißen werden mit großem Reſpekt behandelt und den Kalids (Göttern) an Klugheit gleih exa<htet. Große Genügſamkeit zeichnet die Eingeborenen aus. Jhr ſchwarzes Haar tragen ſie zurück gefämmt und auf dem Hinterſhädel in einem Knoten zuſammen geknüpft, Wie auf Neu-Britannien iſt es üb= li, ſi< mit einer Safranfaxbe den Körpex anzuſtreichen. Die Männer gehen mit Ausnahme eines Lendengürtele oder Schuxzes ſo gut wie ganz na>t und nux bei außer= ordentlichen Gelegenheiten wird das Haar gepudert, mit Federn geſ<mü>t und einiger Flitter angethan. Wie auf den meiſten Jnſeln in Oceanien iſt au<h das Tättowiren auf den Karolinen üblich.

Etwas mehx machen die Frauen Toilette. Gewöhnlich wird ein furzes bis an die Kniee reichendes Kleid ge= tragen, das aus Palmenblättern beſteht, Die Mädchen tragen Schürzen, und vielfah wird auh no< eine Halsbekleidung aus Blättern und ein Halsſ<hmu> aus Stein= hen und Glasſcherben oder Jaspisſteinen getragen, ſowie Blumen durch die Ohren geſte>t.

In Bezug auf die Religion der Karolinex iſt wohl ganz Zuverläſſiges nicht zu ſagen. Wunderſchön ſind ihre Götterſagen, alle Bekehrungsverſuche zum Chriſtenthum