Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

224 Die Grundregeln der Haushygiene.

Wäſche. Ju Fällen von Podken, Cholera und anderen anſteenden Krankheiten wäre es das Sicherſte, von den Kranken benußte Wäſche und Bettzeug zu verbrennen. Andernfalls müſſen ſie desinfizirt werden, indem man ſie ſehr hohen Hibgraden entſprechend lange ausfeßt. Betten muß man nach jeder Benußung in anſte>enden Krankheiten gründlich desinfiziven.

Für Kleidungsſtü>te bereitet man eine Löſung von 120 Gramm Zinkvitriol und 60 Gramm Kochſalz auf je 4 Liter Waſſer. Jn die ſiedend heiße Flüſſigkeit werden die Kleidungsſtü>e gebraht und ſo lange geſotten, bis fie ganz und gar davon durchzogen ſind. Ju jedem Falle müſſen Kleider, die der AnſteXung dur<h Krankheiz ten ausgeſeßt waren, tüchtig gekocht werden, bevor man ſie wieder benußt.

Zux Des infektion größerer Räumlichkeiten gelten allgemein die Dämpfe des brennenden Schwefels für das beſte Mittel. Die Möbel werden aus dem Zimmer geſchaſſt, in einen eiſernen Topf oder Pfanne glühende Kohlen gethan und je na<h der Größe des Zimmers 1), Kilogramm oder mehr Schwefel darauf geworfen. Das Zimmer wird 24 Stunden geſchloſſen gehalten, dann die Schwefelung wiederholt und ein bis zwei Lage gelüftet. Schwere Kleidungsſtücke, wollene De>ken, Betten und andeve Gegenſtände, die ſich mit der HZinkvitriollöſung füglih nicht behandeln laſſen, werden möglichſt auêgebreitet auf Leinen in dem Zimmer zur Schwefelung aufgehangen, fo daß ſie, wie alle von Kranken benußten Dinge, gründlich ausgeräuchert werden.