Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Von Dr. H. Boehnfe-Reich. 225

Um die Verbrennung des Schwefels ſo vollſtändig wie mögli zu machen, fann das dazu dienende eiſerne Gefäß vorher erhißt oder im Zimmer über lebendige Kohlen in einem auf Ziegelſteinen geſtellten Aſchenfaſten geſeßt verz den. Auch kann man zur Erhöhung der Brennbarkeit den Schwefel mit Spiritus mengen.

Alles, was im Krankenzimmex von Geräth vorhanden wax, wird, wenn es thunlich iſt, ausgefocht, alle Utenſilien ausgebrüht, der Fußboden kräftig geſcheuert, De>e und Wände, nah Entfernen der Tapeten, getüncht. Zimmer, in welchen fontagiós Kranke behandelt wurden, müſſen möglichſt lange außer Gebrauch geſeßt werden. Die Fuß=z böden in Wohnzimmern dürfen nux an tro>enen, klaren Tagen geſcheuert werden, damit ſie ſchnell tronen können.

Zur Des infettion dex Hände nah Beſchäſtigung mit einem anſte>enden Kranken thut man einige wenige Tropfen reiner Karbolſäure in ein Be>en warmes Waſſer und wäſcht die Hände recht ſorgfältig darin. Nach Beſuch eines Zimmers odex Hauſes, in welchem eine Jnfektions= frankheit herrſcht, iſt es ſtets rathſam, die Kleidung zu wechſeln und die abgelegte tüchtig zu lüften.

Droht eine Epidemie, ſo iſt es Pflicht der Sanitäts= behörde, das Publifum über die zur Sicherheit nöthigen Maßregeln möglichſt zu belehren; iſt die Gefahr groß, ſo ſchi>e dieſelbe diskrete und verſtändige Perſonen von Haus zu Haus, wel<he überflüſſige Aufregung beruhigen, die Un= exfahrenen und die Verwahrlosten unterſtüßen, die nöthiz gen Schußmittel anzuwenden.

Bei einer Epidemie Exkranfkte müſſen anf ein Zimmer

Bibliothek. Jahrg. 1886, Bd. 1, 15