Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Mannigfaltiz 253

nöthig iſt, um ſich einer Empfindung bewußt zu werden, ſo iſt das doch der Fall. Und dieſe Zeit iſt verhältnißmäßig gar keine kurze. Man denke ſi< einen Mann auf einer Bank liegend. Ex wird am Fuße durch einen elektriſchen Schlag getroffen und ſoll“ nun ſo \<nell als ex nur irgend fann, dur ein Zeichen, z. BV. einen Fingerdru, zu exfennen geben, daß er den Schlag gefühlt hat. Es zeigt ſih nun, daß, wenn man den Schlag zuerſt auf den Fuß und dann auf eine dem Gehirn näher gelegenen Stelle, z. B. die Hüfte wirken läßt, im lehteren Falle weniger Zeit nöthig iſt, um dur den Fingerdru> zu exfennen zu geben, daß der Schlag empfunden wurde, als in erſterem. Der Unterſchied beider Zeiten gibt die Zeit, welche der Reiz brauchte, um von dem Füße in die Hüſte zu wandern. Man will nun nah vielen derartigen Verſuchen als größte Geſchwindigkteit neuerdings 94 Meter in der Sekunde gefunden haben, 1n den meiſten Fällen ſonſt indeß nicht über 30 Meter. Vergleichen wir -nun dieſe Geſchwindigkeit mit anderen Geſchwindigkeiten! Die ſchnellſte Lokomotive Eugſands, diejenige, welche die amerifaniſhe Poſt von Liverpool nah London bringt, legt ſchon mehr zurück, nämlich 37 Meter in der Sekunde, ein Adler fliegt ungefähr ebenſo ſchnell. Der Schall in der Luft durcheilt 332 Meter in der Sekunde, alſo beinahe 19mal mehr, von da an aber gehen die Vergleiche bereits in's Großartigſte. Die Geſchwindigkeit, mit der die Erde in ihrem Laufe um die-Sonne den Weltraum durchrast, beträgt ſchon über 1000mal mehr, nämlih 30,793 Meter in der Sefunde, die des Lichts ſogar 313 Millionen. A. BV. Dex Leierkaſten hoffähig. — Auf dem Hofe des Palais König Friedrich Wilhelms TI. poſtirte ſich Jahr ein, Jahr aus eine Anzahl Drehorgelſpieler unter den Fenſtern des königlichen Zimmers und jeder dieſer Leute erhielt für ſein Konzert den feſtſtehenden Saß von acht guten Groſchen (1 Mark). “Jm Jahre 1826 aber hatte der König ein Bein gebrochen, und um jede Störung