Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Von A. Berghaus. 201

1799 und 1809 als folche bezeichnet, wo das Haff voll= ſtändig von einer ſtarken Eisde>e gefangen war, ſo daß im leßtgenannten Kriegêjahre am 19. März ruſſiſche Reiter= folonnen, Huſaren- und Koſakenſhwadronen , ohne Gefahr in wenigen Stunden von E>erò na<h dem ſ{wediſ<en Küſtenſtädt<hen Grißlehama über die Eisbahn gelangten.

Das Bild, welches im Winter die erſtarrten Wogen des unruhigen und deshalb von dem der Seereiſe Ungewohnten gefürchteten Alandshaff gewähren, iſt ein wunder= bares, über alle Maßen großartiges, aber vom Eindru> des Schre>ens nicht freies. Der Poſtverkehr zwiſchen Finnland und Schweden, welcher über Aland beſorgt wird, hat im Winter mit großen Schwierigkeiten und Gefahren zu fämpfen. Den Gefahren, welche der ſ<hnelle Tempe= raturwe<ſel mit ſfi<h bringt, begegnet das Eiëboot, deſſen ſi dann der zum Poſtdienſt verpflichtete Aländer bedient, niht immer, und leider nux zu häufig iſt der Verluſt von Menſchenleben zu beklagen.

Vor drei Jahren machte i<h nun im Fanuaxr eine ſolche Winterreiſe von Stocholm über die Alandsinſeln na Finnland. Der beſchwerlichen Paſſage über das Alands= haff, deſſen ſtürmiſche Wogen mit großer Stärke an das Boot ſchlugen, folgte die wirkli<h mit ernſten Gefahren verknüpfte über die fleinexen Seen und Sunde, die beiden größeren Seepäſſe, Delet und Lappweſi, und über Skiſtet. Dex genannte Monat war ein verhältnißmäßig milder; Thauwetter wechſelte unaufhörli<h mit Nachtfröſten, ſo daß die Möglichkeit der Paſſage oft für die nächſte Stunde nicht vorauszuſagen war. Das geringſte Ungemach war