Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

202 Eine nordiſche Cisfahrt.

es no<, daß meine Mitreiſenden und ich zuweilen, der Unſicherheit des Eiſes wegen, den Schlitten verlaſſen und einzeln hinter einander über die fußho<h mit Waſſer und ſchmelzendem Schnee bede>te, oder dur<h ho< ſi aufri<h= tende Eisſchollen unwegſame Fläche wandern mußten. Das Gepäd> wurde dann auf kleinen Handſchlitten nachgezogen. Oft war keines der drei Fortſchaffungêmittel, auf eigenen Füßen, auf Schlitten oder Boot möglich, es mußte ge= waxtet werden. Dabei waren wir armen Reiſenden, wie _ ſich ſpäter erwies, nicht ſelten die Opfer der Habſucht der Einwohnex, welche uns, dem Sturme und Regen au2geſeßt, unſere gefahrvolle Reiſe auf Umwegen machen ließen, unt dafür höhere Vezahlung zu exlangen.

Von beſonderem Juterèſſe war uns ſtets der wunder= bare Jnſtinkt der Pferde. Faſt immer, wenn ſie das Eis betraten, gingen ſie anfangs Schritt, um die Stärke des Ciſes zu erkunden, und erſt, wenn ſie ſi<h zu ihrer Zufriedenheit darüber vergewiſſert hatten, folgte Trab oder Galop; ſowie aber die Eisdede wieder ſ<hwächer wurde, nahmen ſie Paß oder Schritt an, ja zuweilen ſtanden ſie plößlih ſtill und waren auh dur< das lebhaſteſte An= treiben des Führers nicht vorwärts zu bringen. Dann fonnte man darauf rechnen, daß das Eis für Fuhrwerk niht mehr zu paſſiren war.

Beſonders ſchwierig war das lehte Stü unſerer Reiſe, von einer der größeren Alandsinſeln, von Kumblinge über Skiftet nah den Aboer Schären.

Die kurze Stre>e vom Dorfe Kumblinge nah der Küſte wurde heiter und guten Muthes in Schlitten zurü=