Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Von A. Berghaus. 203

gelegt. Auch das Küſteneis — es war altes Eis — exvies ſi als ſtark und feſt und die Pſerde ſausten im Galop dahin. Plößlich aber verfinſterten ſi<h die Züge unſerer Führer; an Stelle ihrer heiteren Geſpräche trat düſteres Schweigen.

„Was gibt's denn?“ fragte ih endlich, „wird der Weg nicht immer ſ{ön bleiben ?“

Dex Erſte unter den Leuten wies mit dem Finger auf eine Fläche am Horizont, die blank wie Stahl herüber ſeuchtete, und ſagte: „Sehen Sie dort jenen Sund (Skiſtet)? Geſtern ſind wir mit dem Boot darüber gefahren , heute iſt er gefroren, aber wer ſagt uns, ob das über Nacht gewordene Eis halten wird?“

„Wir müſſen es probiren!“ antwortete ih entſ<loſſen.

Jn kuxzer Zeit waren wix an der Stelle, wo jenes Eis anfing. Es war durchaus anderer Art als das, was wir bisher unter uns gehabt hatten. Die Fläche wax glatt wie ein Spiegel, denn das Eis hatte ſi<h bei ruhiger Luft gebildet, gleichmäßig glänzend, ohne die geringſte Unebenheit, ohne alle Schneefleen. Aber dieſes Eis, \o prächtig anzuſchauen, war um ſo gefährlicher für die Paſſage. Jeder Stoß mit der Sonde fuhr dur< und ließ das Waſſer hervorquellen.

Vor weiterem Vorſchreiten wurde nun erſt Rath ge= halten. E83 wurden verſchiedene Ausfkunftsmittel vorgeſ<lagen. Einige wollten Cisboote holen, jene Fahrzeuge, die wie Schlitten über das Eis gleiten, ſo lange es hält, und ſogleich als Boote auf dem Waſſer ſchwimmen, wenn es über dem brechenden Eiſe aufſteigt; Andere wollten ein