Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

M Eine nordiſche Eisfahrt.

langes Seil haben, an das wix un3, Einer hinter dem _ Anderen hexrgehend, halten ſollten, damit Jeder, dem das Eis unter den Füßen wiche, gleich dur die Uebrigen oben erhalten werde; endlich ſ{lugen Andere vor, ſich, mik dem Obexrleibe flah auf ein Brett gelegt, mittelſt Haken oder Meſſer auf dem Eiſe fortzuziehen und zu ſtoßen. Aller dieſer Hilfsmittel bedienen ſich die Aländer, je na< dem einzelnen Falle, bei ihren Winterreiſen. Allein uns ſehlte es an den dazu erforderlichen Apparaten; ſie ſich zu ver= ſchaffen, hätte viel Zeit gekoſtet. So beſchloſſen wir, Pferde und Schlitten zurückgehen zu laſſen und zu Fuß weiter vorzudringen.

Bald waren wir denn mitten auf dem wenige Stunden alten Eiſe. Unſere Aufregung zu ſchildern wäre unmögli. Wix konnten nicht gehen, ſondern nux die Füße ſchleifen, ſo unſicher war es. Der geringſte falſche Tritt fonnte einen Fall verurſachen, der uns unfehlbar in die Tiefe geſtürzt hätte. Und doh war es ſo ſ{hwierig, das Gleichgewicht zu behalten, denn das Eis wallte wie Wellen. Jeder Stoß der mit der Sonde Voranſchreitenden auf das Eis durchzu>te uns wie elektriſches Fluidum. Viermal ſchon hatte ih gefühlt, daß das Cis unter meinen Füßen nachgab. Und wenn ich die weite Fläche mit den Augen maß, die ſi< vor uns ausdehnte, wenn ih daran dachte, daß eine einzige Erſchütterung, vielleicht nur ein falſcher Tritt hinreichte, eine Spaltung zu bewirken, die in einem Augenbli> die Eismaſſen xund um uns her loëgeriſſen hätte, dann fing ih an, mi< na< dem langweiligen Aufenthalt in Grißlehama, nah der ſtürmiſchen Fahrt