Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Von Georg Jachmann, 235

ihn ein. Die Beiden gerielhen in einen Kampf, und Beane erſchlug mit einem Knüttel ſeinen Gegner. Um den Mord zu verbergen, zerrte er den Leichnam in feine Höhle, und hier regte zuerſt Beane’s Weib den Gedanken an, einzelne Theile des Körpers zu verzehren. Beiden mundete das ſcheußliche Mahl ſo trefflich, daß ſie die übrigen Theile des Leichnams in Seeſalz einpökelten und in einer der Hößhlenkammern in Rauch aufhingen. So hat wenigſtens die ſpätere gerichtliche Unterſuchung nah dem Geſtändniſſe Beane's zu Edinburg den erſten Aft aus der greulichen Thätigkeit dieſes Menſchenfreſſerpaares amtlich feſtgeſtellt. Fortan machte Beane regelre<ht Jagd auf Menſchen, um fie zum Zwecke dex Ernährung zu morden, wie ein Jäger das Wild, und hatte dieſe Thätigkeit ſchon eine längere Reihe von Jahren ungeſtört betrieben, ehe man dux< Aufz findung einiger zerſtü>tter menſchlicher Gliedmaßen, die das Meex an den Strand geſchwemmt halte, zu dex ſicheren Annahme in der Umgegend fam, daß das unerklärliche Verſchwinden einer ganzen Anzahl von Perſonen Mördern zuzuſchreiben ſei.

Je größer die Aufregung darüber bei den Bewohnern der umliegenden Ortſchaften und einzelnen Gehöfte wax, deſto mehr ſtrengten ſich die Behörden an, der Mörder= bande auf die Spur zu kommen. Einzelne Kundſchafter, welche mit den Oertlichkeiten der einſamen Küſtengegend genauer bekannt waren, wurden ausgeſchi>t; ſie kehrten entweder, ohne daß ſie irgend ciwas Verdächtiges geſehen hatten, wieder zurü, oder ſie verſ<hwanden ſpurlos, in= dem ſie Beane, deſſen Kinder ſchon herangewachſen waren