Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

236 Die Menſchen}reſſerhöhle in Stholtland.

und ihm bei ſeinem grauſigen Handwerk thätig zur Seite ſtanden, in die Hände fielen. Ja man bot ſogar einen Theil der Stadtmiliz von Edinburg auf, um den Räubern auf die Spur zu kommen. Tage und Wochen lang ſtreif= ten die Soldaten im Verein mit den Bauern und Jägern in der Umgegend vergebli<h umher, lagerten ſogar eine Nacht in allernächſter Nähe dex Höhle, ohne jedoch den geringſten Anhaltspunkt zu gewinnen. Die zahlreihe Familie Beane's hielt ſich ſtill im Hintergrunde der Höhle und wartete die Zeit ab, bis die Luft draußen wieder rein geworden tar.

Nach der Nückehr jenes Streifpikets kamen die Bez hörden zu der Ueberzeugung, daß es eine Räuberbande, welcher man jene Moxdlhaten zuſchreiben könnte, über= haupt nicht gebe, und daß die Mörder jener verſchwun= denen zahlreichen Perſonen unter einzelnen Dorfbewohnern ſelbſt zu ſuchen ſeien. Jufolge deſſen zog man, als wie= derum ein Reiſender auf räthſelhafte Weiſe verſchwunden wax, den Wirth, bei dem ex zum leßten Male genächtigt hatte, ein, und da dieſer ſeine Unſchuld niht genügend nachweiſen konnte, wurde er zum abſhreÆenden Exempel hingerichtet. Jebt glaubte man einen der ſchuldigen Mord=geſellen aus der Welt geſchafft zu haben, und man ver= ſprach ſich ſchon großen Erfolg von dieſer ſtrengen Juſtiz, als einige Fiſcher in ihren Neßen von Neuem menſchliche Gliedmaßen, und zwar diesmal halb abgenagte, fanden und nah Edinbuxg brachten. Man überzeugte ſich alſo, daß jenex Wirth nicht dex allein Schuldige geweſen ſein konnte ; aber daß man es mit Menſchenfreſſern zu thun hatte,