Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

20 Der lebte Folfunger.

melt nicht Landsknechte für den König von Schweden und den Prinzen, für den Albrecht das Schwert ziehen will, ſondern ex denkt vielleicht in ſeinem wahnwibigen Hirn, mit einex Hand voll Piraten Dänemark und Norwegen zu exobern und einen Betrüger, den Bruder ſeiner "Liebſten, als König auszurufen? Es gibt feinen Wahnſinn, der zu groß wäre, um ihn nicht dem tollköpfigen Buben zuzutrauen ; aber daß Du mix ſeine Thorheit verheimlicht, das vergeſſe ih Dix nie, das gebietet mix, Dix einen Herrn zu geben, der Dich hütet, bereite Dih vox, Du wirſt Stuvre's Weib, ſo bald ex heimkehrt, oder Du gehſt in's Kloſter — kein Wort, Ungerathene — Du gehor<ſt.“

Warendorp wußte, daß er keine härtere Strafe für Blanka finden könne, als die, ſie mit Sture zum Altar zu ſchien. Es war ihm nicht verborgen geblieben, daß Blanka der geplanten Verbindung niemals hold geweſen, und ex hatte ſie in einer Zeit, wo ſein Herz um den Sohn ſorgte, niht drängen mögen, obwohl Blaſius Sture thn an die Erfüllung ſeines Woutes mahnte. Cx hatte niht blos Nachſicht geübt, ſondern wohl auch Reue darüber ge= fühlt, daß ex ſein Wort verpfändet, ehe Blanka Heran= gewachſen und er ihr Herz befragt, jeht aber fühlte es feinen Zorn, ſie dafür ſtrafen zu können, daß ſie ihm ein ſolches Geheimniß verborgen hatte. —

Eines Morgens trat der alte Senator in das Gemach ſeiner Tochter und ſtörte ſie in ihren Gedanken, die immer wieder zu ihrem fernen Bruder eilten — und zu dem ſtattlichen Freunde deſſelben, dem normanniſchen Jüng= linge, dex ein Königsſohn ſein ſollte.