Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
Hiſtoriſcher Roman von E. H. v, Dedenroth. 19
ivahx ſeien, die ihn als Anſtifter einer Empörung gegen die Beſchlüſſe des Senates bezeichneten.
Als bald ein Jahr vergangen wax, ohne daß Nachricht von dem Bruder gekommen, hatte Blanka nicht länger ver= mocht, dem Vater zu verſchweigen, daß Gebhard ihr ge= ſtanden, er habe eine Braut in Bergen; waren alle Nachz forſchungen des Senators na<h dem Sohne vergeblich geweſen, ſo gebot ihr die Pflicht und die eigene Sorge unt den Bruder, dem Vater einen Wink zu geben, daß Gehb= hard vielleicht an ganz anderer Küſte verweile. als wo die Boten des Vaters ihn ſuchten. Blanka täuſchte ſich jedoch bitter, wenn ſie gedacht, es werde das Hexz des Vaters erleichtern, wenn ex daran zweifeln dürfe, daß Gebhard eine Empörung vorbereite, der ſtolze Patrizier hätte lieber geſehen, daß man ſeinen Sohn wegen Ungehorſams gegen die Befehle des Senats geächtet — es gab ja viele Se= natoren, welche den Beſchluß der Hanſa als feigen Verrath an Albrecht brandmaxrkten — als daß er ein Fiſchexmäd= <en als Tochter willfommen geheißen. Und Blanka ver= ſ<limmerte den Eindru> ihres Geſtändniſſes noch, als ſie erwähnte, man halte Hafo für einen Sohn des Königs von Norwegen, Freia Torſten ſei ſeine Schweſter.
„Ah,“ knirſchte dex alte Herr, „dann habt Fhr mih alſo Alle betrogen, es war abgefartetes Spiel, daß Geb= Yard heuchelte, ex begeiſtere ſich für das Panier, das die Gräfin Olfſtröm zu erheben verheißen, ex hängt ſich an einen Betrügex, an einen Abenteurer, einen Baſtard, den die Königin Margaretha viertheilen läßt, wenn ſie ihu einfängt. Dazu mußte ih ihm ein Schiff geben, ex ſam=