Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedénroth. QT

mochten ihre Bruſt beſtürmen — es wax ein Königsſohn, deſſen Bild ſi ſo tief in ihre Seele gepxägt! Aber in dem Wunſche, der thre Seele benommen und die verſchieden= artigſten Gefühle dur< einander toben ließ, kam ihr plöß= lich der Gedanke, daß man Margaretha nachſage, ihr Ehr= geiz erſtide jedes natürliche Gefühl, ſie habe Olaf ermor= den laſſen, und die Gräfin, die ehedem Margaretha eine falſche Schlange genannt, die Margaretha's Vertrauen ſ<nöde verrathen, die wollte jet das Gegentheil behaupten, Hako in die Arme einer Mutter führen? Wer bürgte daflix, daß Edda Olfſtröm nicht ein falſches Spiel trieb, daß ſie nicht eine heu<hleriſ<he Maske trug, Hako in die Hände Margaretha?s zu liefern? Wer bürgte dafür, daß Gebhard ſi<h niht deshalb von Hako getrennt, weil ex dieſen vergeblich gewarnt, Edda zu trauen! Konnte dieſes Weib Glauben verdienen, das Jahre hindur<h Margaretha betrogen, dann, als_ ihr Fntereſſe es gebot, feinen Neben= bußler von Magnus auffommen zu laſſen, Hako abgehalten, ſich Margaretha zu zeigen, ſeine Anſprüche beſpöttelt halte und jet dieſelben als zweifellos hinſtellte ?

„Wo iſt Hako Torſten?“ fragte Blanka mit bebender Stimme und dex Verdacht, dex thre Bruſt beſtürmt, mochte ſich in ihrem Auge wiederſpiegeln. „Fhr ſagt, ex begleitet Euch, warum führtet Jhr ihn nicht hieher ?“

„Ex wäre wohl gern gekommen ,“ lächelte Edda, die ſich die Erregung Blanka’2 ganz anders erklärte, „aber ex wagte es niht, da Gebhard ſein Feind geworden und wir denſelben hier vermutheten. Er wollte ſich ein Quarz tier am Hafen ſuchen.“