Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth. - 31

freier Ritter. Möchteſt Du Vexrath üben an mix, wie an Magnus? Verſuche es Angeſichts der Ritterſchaft von Schweden, der Abgeſandten der Königin der Dänen und der Städte, ſie werden mich gegen Deine Henker hüben, oder ih exfläre ſie der Ehre bar. Da liegt mein Hand\cuh.“ „În den Thurm mit ihm! Reißt ſein Wappen in Feten, zerbreht ihm Schwert und Schild!“ wüthete Albrecht wie ein Raſender, aber die getreue Leibwache hätte es ſelbſt niht gewagt, ihm Angeſichts der Ritter zu gehorchen, wenn Einex unter ihx geweſen wäre, der nicht lieber für Moltke das Schwert gezogen, als ihn angetaſtet hätte.

„Wahrt Ritterreht!“ tönte es dem Könige von allen Seiten entgegen, „das iſt ehrliche Aufſage, der Me>len= burger fann frei Geleit fordern bis über die Grenzen Schwedens.“

Albrecht keuchte in ohnmächtiger Wuth, ex fühlte, daß ex nachgeben müſſe, wollte er ſein königliches Anſehen nicht noch weiter bloßſtellen. „Jh werde Dix die Antwort auf den Schimpf geben,“ tobte er, „wenn Du nach dreien Tagen Dich bli>en läſſeſt im Banne meiner Krone — Du lügſt, ih hatte Magnus nie mein Wort verpfändet, und die Strafe der Lügner ſoll Dich treffen. Wenn Magnus lebte, ſollte ex gegen Dich zeugen, aber ſeine Schweſter ſoll man gefangen herbringen, thre buhleriſchen Künſte haben Dich zum Sklaven einer eitlen Närrin gemacht. Dex Henker foll Deinen Handſchuh aufnehmen und mit Dix rechten.“

Geiſtliche und Ritter drängten ſich zwiſchen Moltke und den wüthenden Fürſten, dem peinlichen Auftritt ein Ende