Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Hiſtoriſcher Roman von E: H. V. Dedenroth. 33

zu verſchaffen, der fie vor dem Zorne des Königs warnte. Blaſius erfuhr auf dieſe Weiſe, daß Hako auf S<loß Olfſtrôm weile, und es war leicht zu erxrathen, daß Edda, um Magnus zu rächen, jeßt die Partei dieſes Prätendenten ergreifen werde. Die Ahnung wurde zur Gewißheit, als [hon am nächſten Tage die Nachricht nach Stockholm kam, daß die Boten des Königs Schloß Olfſtröm leer gefunden, daß die Gräfin ſi< in die hanſeatiſche Faktorei auf Gott= land geflüchtet habe. i |

Vlaſius theilte die Neuigkeiten, die er erfahren, dem Senator v. Warendorp in einem Briefe mit, welchen ein über Gottland nah Lübe> gehendes Schiff beförderte, der Zufall wollte es, daß Edda mit Hako und ihrem Gefolge gerade dieſes Schiff zur Fahrt na< Lübe> benußten, und der Senator beeilte ſi<, den jungen Mann verhaften zu laſſen, auf den die Königin Margaretha fahnden ließ und von dem er glaubte, daß Gebhard ſi ſeinetwegen in ge= fährliche Unternehmungen geſtürzt habe.

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Der geheime Bund, welchen Gebhard v. Warendorp an den Küſten der Oſtſee geſtiftet hatte, und der ſpäter unter dem Namen der Vitalien = Brüder eine hiſtoriſche Berühmtheit erlangen ſollte, konnte bis jeht nux als eine Verſchwörung von mißvergnügten Angehörigen dex Hanſa gelten, wel<he der Gelegenheit harrten, ihren Willen im Trobe gegen die Senatsbeſ<lüf}e geltend zu machen. ‘Es ivar noh nichts geſchehen, was. die Hanſa zum Einſchreiteir berechtigt hätte, wohl aber wären die Beſorgniſſe eines

Bibliothek, Jahrg. 1886. Bd. VII, 3