Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/1
Dachs: Verbreitung. Aufenthalt, Bau. 647
Aushöhlung weiter fortſchreitet, ſchiebt er, gewaltſam ſich entgegenſtemmend, die Erde mit ſeinem Hinterteile nah rü>wärts, und ſo wird es ihm möglich, auch aus der Tiefe ſämtliche Erde herauszuſchaffen.
Unter allen halbunterirdiſh lebenden Tieren ſowie unter denen, welche bloß unter Der Erde ſhlafen, ſieht der Dahs am meiſten darauf, daß ſeine Baue möglichſte Ausdehnung haben und entſprechende Sicherheit gewähren. Faſt regelmäßig ſind die Gänge, welche von dem Keſſel auslaufen, 8—10 m lang und ihre Mündungen oft doppelt ſoweit voneinander
A
Dachs (AMeles taxus). 7 natürl. Größe.
entfernt. Der Keſſel befindet ſi< gewöhnlih 1,5—2 m tief unter der Erde; iſt jedoch die Steilung, auf welcher der Bau angelegt wurde, bedeutend, ſo kommt er auh wohl bis auf 5 m unter die Oberfläche zu liegen. Dann aber führen faſt regelmäßig einzelne Röhren, welche zur Lüftung dienen, ſenkre<ht empor. Kann der Dachs den Bau im Geklüfte anlegen, ſo iſt es ihm um ſo lieber: er genießt dann größere Sicherheit und Ruhe, Hauptbedingungen für die Behaglichkeit ſeines Daſeins.
Jn dieſem Baue bringt der Dachs den größten Teil ſeines Lebens zu, und erſt wenn die Nacht vollkommen hereingebrochen iſt, verläßt er ihn auf weitere Entfernung. Jn ſehr ſtillen Waldungen treibt er ſi<h während des Hochſommers auh wohl ſchon in den ſpäteren Nachmittagsſtunden ſpazieren gehend außen umher, und ih ſelbſt bin ihm in der Nähe von