Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/1

682 . Vierte Drdnung: Naubtiere; dritte Familie: Marder.

demſelben Grade wie bei den Seehunden, von deren hinteren Floſſenfüßen ſie ſi<h dadurch unterſcheiden , daß die Zehen gradweiſe von innen nah außen an Länge zunehmen. Jn mancher Hinſicht ähnelt der Hinterfuß des Seeotters dem des Bibers, iſt jedo< oben und unten mit kurzen, dichten, ſeidigen Haaren beſeßt. Der Pelz beſteht aus langen, ſteifen Grannen von ſ{<warzbraunex, der weißen Spigen halber weiß geſprenkelter Färbung und äußerſt feinen Wollhaaren. Junge Tiere tragen ein langes, grobes, weißes oder bräunlichgraues Haar, welches die feine braune Wolle vollſtändig verſte>t. Ausgewachſene Seeotter " erreichen eine Geſamtlänge von mindeſtens 1,5 m, wovon etwa 30 em auf den Shwanz fommen, und ein Gewicht von-30—40 Kg.

Der Verbreitungskreis des Seeotters beſchränkt ſih auf die nördlichen Teile des Stillen Weltmeeres, wo ex im Norden ungefähr von der Fnſelkette der Alêuten und der

= > ; \ Hj Ud

n

Seeotter (Enhydris lutris). /1o natürl. Größe. (Na<h Wolf)

Beringinſel begrenzt wird. Längs der amerikaniſchen Küſte geht er weiter na<h Süden hinab als längs der aſiatiſchen und zwar, nah Scammon, bis zum 28. Grad nördlicher Breite, wird aber auh hier von Fahr zu Jahr ſeltener.

Die beſte Beſchreibung des Seeotters hat Steller gegeben, der 1741 mit Bering an der Beringinſel Schiffbruch erlitt und aus8giebige Gelegenheit hatte, das Tier zu beoba<ten. „Der Pelz des Seeotters“/ ſagt Steller, „deſſen Haut loſe auf dem Fleiſche auſliegt und ſih während des Laufens überall bewegt, übertrifft an Länge, Schönheit und Schwärze das Haar aller Flußbiber ſo weit, daß dieſe niht mit ihm in Vergleihung kommen können. Die beſten Felle werden auf Kamtſchatka zu 30, in Jakutsk zu 40, an der chineſiſhen Grenze aber gegen Tauſch in Waren zu 80— 100 Rubel bezahlt. Das Fleiſch iſt ziemlih gut zu eſſen und ſ{<hma>ha\ſt. Die Weibchen haben es aber viel zarter und ſind gegen den Gang der Natux kurz vox und nach der Paarungszeit am allerfetteſten und ſ<hmachafteſten. Die no< ſaugenden Jungen, welche ihrer ſ<hlehten Felle wegen Medwedki oder junge Bären genannt werden, können ſowohl gebraten als geſotten immer mit einem Sauglamme um den Vorzug ſtreiten. Das Männchen hat ein knöchernes Geburtsglied, wie alle anderen warmblütigen Seetiere, das Weibchen zwei Brüſte neben der Scham. Sie begehen ſich auf menſ<li<he Weiſe.

J