Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

Allgemeines. — Aſiatiſcher Elefant. 5

umſchließt dreie>ige Vertiefungen, aus denen die Naſenwurzel oder Anſaßſtelle des Rüſſels deutli hervortritt. Zwiſchen den di>en Augenrändern, Fochbeinen, Stirnhügeln und Dhrwurzeln liegen muldenförmige Einſenkungen. Hinter dem Stirnrande, etwas über dem Jochfortſaßze des Oberkieferbeines, befindet ſih eine von vorn und oben nach hinten und unten gerihtete, etwa 5 em lange, ſhmale, dur ihre flahen Ränder faſt geſchloſſene Drüſen: öffnung, aus welcher zeitweilig eine übelriehende, die Baten dunkel färbende Abſonderung ausſi>ert. Hoch oben am Kopfe ſißt das mittelgroße, verſchoben viere>ige, nah unten in eine etwas verlängerte Spiße ausgezogene Ohr, deſſen Oberrand vorn und an der Fnnenſeite umgekrempt iſt, und deſſen ſchlaff herabhängende Spive ſi< na< hinten biegt. Das feine, geſhlißte, ſehr bewegliche, jedoh unſchöne Auge liegt ziemlich tief in der Höhle, wird dur did>e, mit ſtarken, ſ<warzen Wimpern beſetzte Lider geſhüßt und von vielen Hautfalten ringförmig umgeben; ſein Stern iſt ſehr klein und rund, die Jris kaffeebraun, der Augapfel diht um die Jris herum weißlih, im übrigen aber kaſtanienbräunlih gefärbt.

Die faltenreihen Winkel des weit geſpaltenen Maules, deſſen bewegliche, meiſt jedoch tief herabhängende Unterlippe in einer langen Spitze hervortritt, liegen, niht weit unter und hinter dem Auge, in einer tiefen Grube, welche durch die ſehr ſtarken Kaumuskeln und die Wurzeln der Stoßzähne gebildet wird. Zwiſchen den Augen, nach oben bis zur Stirn reichend, befindet ſi die Anſagßſtelle des faſt walzenförmigen, weil bis gegen die Spiße hin nur wenig und gleihmäßig an Dicke abnehmenden Rüſſels, welcher ausgeſtre>t bis auf den Boden herabreiht und daher regelmäßig eingerollt getragen werden muß. Sein vorderer Teil iſt drehrund jede ſeiner Seiten etwas gedrü>t, der hintere Teil, welcher jederſeits durch eine vorſpringende Leiſte begrenzt wird, im oberen Viertel der Länge flach, im übrigen Verlaufe mehr und mehr ausgehöhlt, von dem Ende mit einem di>en, hinten knollig aufgetriebenen Wulſtringe umgeben, vorn mit dem aus8gezeichneten Greifwerkzeuge, einem deutlih abgeſetzten, fegeligen, fingerartigen Haken, ausgerüſtet und ay dem abgeſtußten Ende ſelbſt in Geſtalt einer becherförmigen Höhlung eingebuchtet, in deren Tiefe die Naſenlöcher liegen. Die vorderen drei Seiten des ungemein dehnbaren und allſeitig beweglihen Rüſſels ſind mit ringförmigen, dicht nebeneinander liegenden, nah der Spigze zu noh mehr ſich zuſammendrängenden und verfeinernden Querfalten bede>t, welche in den Seitenleiſten endigen, wogegen die hintere Seite feine Längsfalten und Querkerben zeigt. Die Stoßzähne treten mit ſtarker Biegung aus dem Oberkiefer hervor. Der Hals iſt kurz, nah dem Kopfe zu gehoben, von dieſem deutli abgeſezt. Der Widerriſt macht ſih wenig bemerklih, weil die Nückenlinie vom Halſe an gleihmäßig bis zu dem ungefähr in der Rü>kenmitte gelegenen, wenig hinter dem Kopfe zurücbleibenden höchſten Punkte anſteigt, um von hier aus bis zur Wurzel des Schwanzes ſteil abzufallen. Die Bauchlinie ſenkt ſi< von der Bruſt, welche die beiden Saugwarzen trägt, wenig nah hinten. Der Schwanz iſt hoch angeſeßt, drehrund und mit Querfalten bede>t/ verjüngt ſih wenig nah der Spie zu und hängt jenfre<ht bis etwas unter das Knie herab.

Die Vorderbeine ſind vom Schultergelenke an frei und erſcheinen beſonders aus dem Grunde merklih höher als die hinteren, weil die Achſelhöhlen zwiſchen dem Oberarme und den Bruſtknochen ſih erhebli eintiefen; ihre von Hautfalten kreisförmig umgebenen Ellbogen treten ſtark, die Handgelenke ſhwach hervor; die an der Vorderfläche ſchr eingezogene Mittelhand läßt den fünſhufigen, fiſſenförmigen, nah allen Seiten verbreiterten, glattſohligen Fuß beſonders groß erſcheinen. Die Hinterbeine ſte>en faſt bis zu den Knieen herab in einer mit den Bauchteilen verbundenen häutigen Umhüllung; ihre Kniee ſind deutlich bemerfbar, indem ſich die Beine unmittelbar unter ihnen auffallend verſ<wächen und erſt dann wieder bis zu der ſehr tief ſißenden Ferſe ſtetig verſtärken; der Fuß verbreitert ſich von hier aus raſh na< vorn und hinten, ſo daß ſeine Sohle eirund wird. Die Haut iſt in beſtimmten