Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

698 Vierzehnte Ordnung: Beuteltiere; fünfte Familie: Raubbeutler.

und einen 8 em langen Schwanz beſit. Der ziemli<h xeihlihe und weiche Pelz iſt im Grunde tiefgrau, außen aber ſhwärzlih mit gelber Sprenkelung, an den Seiten rot- oder oder-, unten lichter gelb, Kinn, Bruſt und Bauch ſind weiß oder gelb, der Schwanz iſt licht, hier und da aber dunkler geſprenkelt. Die weißbäuchigen Stücke kommen vom Weſten und Norden, die gelbbäuchigen vom Oſten Auſtraliens.

Wir müſſen hier noc eines kleinen Naubbeutlers erwähnen, der lebhaft an die Springmäuſe erinnert, und den wir deshalb als Beutelſpringmaus (Antechinomys laniger, Phascogale lanigera) bezeihnen wollen. Die Art iſt die einzige ihrer Gattung, die dur< leine, ſchlanke Geſtalt, ſehr große Dhren, ſehr langen und gequaſteten Shwanz und ungewöhnlih verlängerte Beine, deren Zehen unter ſih annähernd glei< lang ſind, ausgezeichnet iſt. Die vorherrſchende Färbung des langen, feinen und weichen Haares iſt oben ein unbeſtimmtes Grau, das an den Seiten und unten heller wird. Die Geſamtlänge des Tieres beträgt etwas über 20 cm, die Länge des Schwanzes nicht weniger als 12 cm. Aus der Geſtalt der ſpringmausartigen Hinterbeine konnte man auf hüpfende Fortbewegung

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Beutelgilbmaus (Phascologale flavipes). Natürliche Größe.

der Beutelſpringmaus ſchließen, die Krefft auh dur< Beobachtung feſtſtellte. Die Heimat des jedenfalls Kerfe freſſenden Tieres iſt das ſüdliche Queensland und Neuſüdwales.

Der Ameiſen- oder Spizbeutler (Myrmecobius fasciatus, M. diemensis, Abbildung S. 700) vertritt allein die zweite Unterfamilie der Raubbeutler (M yrmecobiinae). Sein Körper iſt lang, der Kopf ſehr ſpib, die Hinterfüße ſind vierzehig, die Vorderfüße fünfzehig, die Hinterbeine etwas länger als die Vorderbeine, die Sohlen unbehaart, die Zehen getrennt. Der Schwanz iſt ſ{hlaff, lang und zottig. Das Weibchen hat keine Taſche. An der Bruſt befindet ſich eine merkwürdige, zuſammengeſetzte, dur< mehrere Gänge ſi öffnende Drüſe, die beiden Geſchlechtern zukommt. Auffallend iſt das reihe Gebiß; denn