Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/1, str. 383
Goldammer. Gartenammer. Roſtammer. 347
ſie bis Weſt- und Oſtafrika, bezieht mit Vorliebe Gebirge und ſteigt in ihnen bis zu einem Höhengürtel von 3000 m empor. „Die Gartenammer“/, ſo äußert ſi<h Marſhall, „war 1835 bei Berlin, Potsdam und Charlottenburg ſchon ein häufiges Tier, fehlt jedo<h no< in Anhalt, aber bereits 12 Jahre ſpäter iſt ſie bei Zerbſt keine Seltenheit mehr; 1885 wird feſtgeſtellt daß ſie in Oldenburg von Fahr zu Fahr zunimmt. Bei Frankfurt a. M. und bei Mainz wird ſie 1853 no< vermißt, doh haben ſi< einzelne Pärchen ſhon im ODdenwalde angeſiedelt; um dieſelbe Zeit iſt ſie in der Lauſiß ſhon gemein, kommt aber 4—6 Jahre ſpäter erſt nah Böhmen. Südlicher ſcheint ſie no vollſtändig zu fehlen, wenigſtens
Gartenammer (Emberiza hortulana) und Kappenammer (Emberiza melanocephala). %s natürl. Größe.
in der Schweiz und Schwaben war ſie vor 30 Jahren nicht vorhanden, bei Wien auch 1879 no< niht. Es verdient darauf hingewieſen zu werden, daß der Ortolan bisweilen verſtreut in einer Gegend als Brutvogel auftritt, um dann wieder auf eine Reihe von Jahren zu verſhwinden: eine Thatſache, die auch dafür ſpricht, daß der Vogel in unſerer Tierwelt noh ein Neuling iſt und noh niht ſo ret feſten Fuß gefaßt hat. Fn Südeuropa ſind Gartenammer und Grauammer weit zahlreicher und allgemeiner bis an die Geſtade des Atlantiſchen Ozeans verbreitet, alſo wohl auh früher eingewandert; von dieſen ſüdlichen Einwanderern dürften, außer den zahlreichen Stücken der Provence, die bei Genf, in Südtirol und Südſteiermark brütenden abſtammen.“
' Jm ſüdöſtlichen Europa, zumal in Griechenland, ebenſo in Kleinaſien, Paläſtina, Weſtaſien und Nordafrika geſellt ſich ihr die auh in Süddeutſchland und auf Helgoland erlegte,