Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 5, str. 768

688 Erſte Ordn.: Gliederſpinnen; dritte u, vierte Fam.: Afterſtorpione u. Skorpionſpinnen.

zum Saugen eingerichtet. Nicht nur der Mangel der Kämme am Grunde des Bauches und der Giftdrüſen an irgend einer Stelle ihres Körpers unterſcheidet dieſe Afterſkorpione oder Familie der Chernetidae von den e<hten Sfkorpionen, ſondern auch der allerdings noh niht vollſtändig unterſuchte innere Bau. Sie atmen niht dur<h Lungen, ſondern mittels Luftröhren, welche von zwei ſeitlihen Luftlöhern am erſten Hinterleibsringe als turze, weite Stämme ausgehen und ſi<h dur< den ganzen Körper fein veräſteln. Der Darn: verläuft gleichfalls niht gerade, wie dort, ſondern bildet vor dem ſa>artig erweiterten Maſtdarm eine Schlinge; überdies beſißen die Aſterſkorpione Spinndrüſen, welche nahe bei den Geſchle<htsöffnungen am Bauche des zweiten Hinterleibsgliedes münden; ſie ſtehen in ihrem inneren Bau überhaupt den Milben viel näher als den Skorpionen, von denen ſie bereits als beſondere Ordnung unter dem Namen Pseudoscorpionina getrennt worden ſind.

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Geſ<hwänzter Fadenſkorpion (Thelyphonunus caudatus)., Natürliche Größe.

Der Bücherſkorpion hält ſi in alten Häuſern, zwiſchen ſtaubigen Büchern, den Mappen von Herbarien und in den Kaſten der Fnſektenſammlungen auf, den Staubläuſen, Milben ſowie anderen kleinen Fnſekten nahgehend und mithin in leßteren durchaus keinen Schaden anrihtend, ſondern vielmehr des Hegens und Pflegens wert. Einen ſonderbaren Anbli> gewährt es beim Öffnen eines ſolchen Kaſtens, dieſes Tierchen in einem der Winkel umherfrebſen zu ſehen; denn es bewegt ſih rü>wärts und ſeitwärts mit eben ſolcher Leichtigkeit wie vorwärts, telegraphiert mit ſeinen Scherentaſtern bald re<ts, bald links und ift gegen die ihn etwa faſſenden Fingerſpißen vollkommen wehrlos. Das Weibchen legt ungefähr 20 Eier. :

Sehr ähnliche, gleich große Afterſkorpione, welhe unter Moos, Baumrinde 2c. im Freien vorkommen, gehören anderen Arten an, ſo beiſpielsweiſe der wanzenartigen Skorpionmilbe (Chernes cimicoides) mit kürzeren Sterentaſtern, ovalem Hinterleib und ohne Augen, oder dem Rindenſkorpion (Obisium muscorum oder O. corticale), bei