Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 6, str. 573
Schildigel. 523
müſſen, weil ſie nihts als Fugendzuſtände anderer bekannten Formen ſind. Dies gilt niht nur von den eigentlihen Seeigeln, von denen wir eben Beiſpiele vorgeführt haben, ſondern in vollem Maße auch von den gleih zu erwähnenden anderen Unterabteilungen
der Klaſſe.
An die typiſchen Seeigel, wie wir ſie oben kennen gelernt, reiht ſi< die Unterordnung der Schildigel (Clypeastridae) an. Der Name iſt natürlih ihrer Gealt entlehnt. Verſchiedene Gattungen, wie Clypeaster, find zwar ziemlih ho, doch gleichen auch dieſe einem ho<hbu>eligen Schilde, da ihre Unterſeite ebenfalls platt und etwas nah dem Munde hin vertieft iſt. Von beiden Seiten plattgedrüdt/ völlig ſchildförmig, ſind die meiſten Sippen, wie FEchinarachnius (\. Abbild. S. 524), Mellita und fo viele andere. Faſt immer iſt der Körper herzförmig, auch bei ſolchen Arten, bei denen dieſe Form durch die tiefen Randeinſchnitte etwas verwiſcht erſcheint. Dadurch wird die ganze Geſtalt ſymmetriſch. Die Saugfüßchenfelder (Ambulacren) des Rückens bilden eine zierlihe Roſette, wovon das eine unpaare Blatt nach vorn gerichtet iſt. Zieht man durch die Achſe dieſes Blattes eine gerade Linie, ſo trifft dieſelbe den Einſchnitt des Hinterrandes, 1vo die Aſteröffnung liegt. Unten in derſelben Achſe nah dem Vorderende zu, aber nahe dem Mittelpunkte der Scheibe, befindet ſi< die Mundöffnung.
Auch dieſe Gruppe von Seeigeln hat einen Kauapparat. Sie zeichnen ſih dur< Dicke und Feſtigkeit der Schale aus, deren obere und untere Wand dur eine Menge von Säulen und unregelmäßigen Scheidewänden verbunden ſind. Mit dieſer Stärke harmonieren ſehr wenig die borſtenähnlichen biegſamen kurzen Stacheln. Auch ' die außerordentlich zahlreichen Saugfüß- PL n uten b) vor oven 20 mat weg <en ſind {hwa< und kurz. Als BewegungSsorgane dienen nur die an der Unterſeite und auf dem Rande befindlichen. Diejenigen, welche durch die ſhmalen Spalten der Roſettenblätter hervortreten, ſcheinen nur der Atmung zu dienen, und die übrigen über der Rükenfläche verbreiteten Bläschen haben wahrſcheinlich das Geſchäft, Waſſer in die Leibeshöhle aufzunehmen und daraus wieder abzulaſſen.
Die Schildigel gehören, einige kleine Übergangsformen zu den e<ten Seeigeln abgerehnet, den heißen Meeren an. Von ihrer Lebensweiſe iſt kaum etwas bekannt.