Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 6
Verbreitung (Allgemeines). Einteilung. 25
der Stomatopoden und Kumaceen, doh aber auch ſo große wie die der Rankenfüßer. Dafür ſind aber die Kiemenfüßer faſt ganz ausſ{<ließli< Bewohner des ſüßen Waſſers.
Die ſüßen Gewäſſer der gemäßigten Zonen beherbergen außer den Kiemenfüßern noh langſhwänzige Zehnfüßer (Flußkrebſe Europas und Nordamerikas), Aſſeln, Floh: frebſe, Kopepoden und Muſchelkrebſe, aber in wärmeren Gegenden, ſhon in Südeuropa, treten kurzſhwänzige Zehnfüßer und Garneelen hinzu, die unter den Tropen als BVewohner des ſüßen Waſſers immer zahlreicher und anſehnliher werden. Eine ſehr intereſſante Thatſache iſt es, daß auf dem blinden Fiſche, welcher die Bäche der Mammuthöhle in Kentu>ky bewohnt, eine Kopepode ſhmaroßt, der zu einer ſonſt nur aus dem Meere bekannten Familie (Lernaeïdae) gehört.
Höchſt ſonderbar iſt die Verbreitung des zu den Süßwaſſergarneelen gehörigen Geſ<le<htes Atya, von dem Arten in Braſilien, Mexiko, Weſtindien, auf den Sandwichinſeln, Tahiti, Neukaledonien, Neuſeeland, den Seychellen und Kapverdiſchen Fnſeln gefunden worden ſind.
Die Kiemenfüßer, Kopepoden und Muſchelkrebſe haben eine univerſelle Verbreitung in allen ſüßen Gewäſſern der Erde, wo ſie nur immer zu exiſtieren vermögen, und die vom tropiſchen Auſtralien unterſcheiden ſi<h nur wenig von denen Schwedens. Allerdings ſind die Eier dieſer Tiere klein, können, wie ſhon hervorgehoben wurde, lange Zeit ruhen und do< entwi>elungsfähig bleiben, und da läßt es ſih denken, daß ſie im Laufe der Jahrtauſende dur< Waſſervögel von Sumpf zu Sumpf und von Land zu Land verſchleppt worden ſind.
Landbewohnende Krebsformen finden ſi< nur unter den Flohkrebſen (die oben erwähnte Orchestia), Aſſeln und Zehnfüßern. Repräſentanten der beiden erſteren Ordnungen ſind kosmopolitiſh verbreitet, die leßteren finden ſi< in wärmeren Ländern, und zwar Krabben und, merkwürdig genug, Einſiedlerkrebſe bloß auf tropiſhen Fnſeln der Alten und der Neuen Welt.
Man teilt die Krebſe in zwei große Gruppen: die Panzerkrebſe (Malacostraca) und die Ningelkrebſe (Entomostraca).
Der Körper der erſteren, welche au<h höhere Krebſe genannt werden, beſteht aus einer beſtimmten Anzahl von Leibesringen mit einer beſtimmten Anzahl von Gliedmaßen, der der zweiten, welche au<h niedere Krebſe heißen, aus einer ſehr verſchiedenen Zahl von Segmenten und ſehr mannigfa<h geſtalteten Segmentalanhängen.
Die Malacostraca werden in folgende Ordnungen eingeteilt: 1) Zehnfüßer (Decapoda), 2) Spaltfüßer (Schizopoda), 3) Maulfüßer (Stomatopoda), 4) Kumaceen (Cumacea), 5) Aſſeln (Isopoda), 6) Flohfkrebſe (Amphipoda), 7) Leptoſtraken (Leptostraca). Die Entomostraca ſeßen ſih aus vier Ordnungen zuſammen: 1) Nankenfüßer (Cirripedia), 2) Kopepoden (Copepoda), 3) Muſghelkrebſe (Ostracoda), 4) Kiemenſüßer (Phyllopoda).