Cèrnagora

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mIeht greift der Türke mich an mit ſeiner ganzen Macht, den Carl XII. zu rächen und den Herrſchern Europens zu Gefallen; aber ih hoffe auf den allmächtigen Gott und vertraue auf das ſerbiſche Volk, beſonders auf die tapferen Arme der Cèrnogorer, die gewiß mir beiſtehen werden, die Chriſtengewalt zu befreien , die Tempel der Rechtgläubigen wieder auſzurihten und den Namen der Slaven zu verherrlichen. Krieger des {hwarzen Hochlandes! Jhr ſeid gleichen Geblütes mit den Ruſſen, gleichen Glaubens, glei<er Zunge und dann, ſeid Jhr nicht auch, gleih den Ruſſen, Männer ohne Furcht? Alſo brauchtet Jhr niht einmal dieſelbe Sprache zu reden, um an ihrer Seite kämpfen zu können. Auf denn, zeigt Euch, wie Jhr ſeid, würdig der Helden des Alterthums, und bewährt Euch als das gefürchtete Volk, welches nie mit dem Türken Frieden ſ{loß.““

Ob ſolcher Botſchaft des ſlaviſchen Czaren, des großen chriſtlihen Kaiſers, ſhwingen alle die Säbel und greifen nah ihren Büchſen, und wie aus einem Munde tönt es: „„Laßt uns zichen gegen die Türken lieber heut’ als morgen !*“.... In Bosnien und in der Ercegovina werden die Türken geſchlagen und in ihren Feſtungen belagert. Weithin liegen die muſelmänniſchen Städte und Dörfer in Aſche, und nicht ein Fluß iſ, und niht ein Bach, der nicht vom Blute der Ungläubigen geröthet wäre. Aber dieſe Freude währte nur zwei Monden lang, und der Friede, den plöglih der Car Peter mit der Pforte zu ſchließen