Cèrnagora

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gezwungen war, brachte den Serben Mißgeſchi>. Die Cèrnogorer wollten ſchier verzweifeln, denno< aber ließen ſie nicht ab vom Kampfe, und damals {hon zeigten ſie ſi<, wie ſie jezt ſind: als Weintrinker und Türkenfreſſer. So lange einer von ihnen no am Leben iſt, ſtreiten ſie gegen jedweden Feind, ſeien es Türken oder Andere. Ja die Freiheit der Cèrnogorer iſt fein eitler Traum. Nur Gott allein vermag ſie zu bewältigen. Eine andere Piesme vervollſtändigt dieſe Erzählung in nachſtehender Weiſe :

Stambul ſ{hwelgt im Siegestaumel über die Mosfowiter, da erſcheint urplöglih in ſeinen Mauern ein türkiſcher Krieger von der blutigen Feſte Onogosto, Unter Thränen berichtet er dem kaiſerlichen Divan die Schmach, die dem ſtolzen Bosnien die ſhwarze Cèrnagora angethan: den Brand der Städte, die Plünderung der Landſchaft, die Verwüſtung überall. Ergriffen von dieſer Schilderung, gibt der Sultan ſeinem beſten Serasfier, Achmed Paſcha, fünfzigtauſend Mann und heißt ihn die Empörer zu vertilgen. Durch den Vertrag am Pruth hat der türkiſhe Car mit ganz Europa Frieden; nur die Cèrnogorer ſtehen no< gegen ihn im Felde; werden ſie allein dem großen Reiche troßen? —

Angelangt mit ſeinen fünfzig Tauſend in der Ebene von Podgorica, \<reibt der Serasfier an Vladika Danilo: „Schie mir einen mäßigen Haraë und als Geißeln die Junak’8: Popovié von Cevo, Merval