Cèrnagora

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andere dann von den Bergen auf ſie herniederſtürzen, die dritte aber in Schlachtordnung ſie im Thale erwarten. Drei Tage lang ſtanden dieſe Rotten an den Ufern der Vlahina, als aber zum dritten Male die Sonne ſich neigte, erſchienen die Dsmanlis unterhalb Vrania. Vuko, der vermeinte Ueberläufer, führte ihre unüberſehbaren Scharenz plögzlih hebt er an zu ſingen: „Tapfere Türken, pflegt hier der Ruhe, laßt Euere Rofſe längſt der Vlahina weiden, ſ{<lägt Euere Nachtzelte auf, denn von hier ab bis Cetinje werdet Jhr fein flares Waſſer finden.“ Das Türkenheer macht Halt, ſtellt ſeine Wachen aus und ſinkt in Schlaf. Da mit einem Male ſtürzt eine dichte Wolke \<warzer Krieger von den Bergen herab auf das \<lafſtille Lager und regnet Tod. Die Beg's verlaſſen ihre reichen Zelte und gerathen fliehend in feindlichen Hinterhalt. Furchtbar wüthet es unter den Flüchtigen an den Schluchten des Berges Perjnik, und was der Abgrund nicht verſchlingt, verzehrt das lebendige Feuer der Cèrnogorer. Drei volle Tage wird das ſtolze Heer der Machthaber ſonder Raſt verfolgt von gemeinen Haiduken. Welch? herrlicher Anbli>, wie die ſerbiſchen Säbel funkelten, wie ſie die Köpfe der Feinde ſpalteten, wie die Felſen ſelbſt, auf ſie trafen, in Stücke ſprangen! Alſo bede>te ſi<h im Juli 1712 Cèruagora mit Ruhm und füllte ſich mit unermeßliher Beute. Darum, meine ſerbiſchen Brüder und Jhr Alle, denen ein freies Herz im Bujen \<lägt, freuet Cuch, denn die angeſtammte Freiheit