Cèrnagora

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ſie ſähen, welches von beiden Heeren Sieger bliebe. Endlich, ſiche, da ſtiegen ihre cèrnogoriſhen Brüder herauf, die ſo eben mehr als tauſend Türkenköpfe abgeſchlagen und eben ſo viele Gefangene in Ketten fortführten. —

„O mein Gott!“ — rief Tomase aus — „Dank ſei Dir, daß wir unſere von Ciuprili gemordeten Väter ſo herrlih rächen. Möchteſt Du denn, die für Cërnagora ſtarben, die himmliſchen Freuden ewigen Triumphes gewähren.“

- Die bis dahin ſo {<wankende Lage der Cèrnagorer fing an ſich feſter zu geſtalten ; der fortwährende Kampf zwiſchen Cèrnagora und der Pforte zog die Blicke des civiliſirten Europa?s auf ſich; die heldenmüthigen Hochländer wurden von ihren chriſtlichen Nachbarn mit Segenswünſchen überhäuft, und die zweite Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts brachte ihnen eine Reihe von Siegen. Zuvor aber hatten ſie noch eine lezte Unglü>8periode dur<hzumachen. Acht Paſcha's, den Vezir Zehmed-Begovié an der Spiße, hielten Cèrnagora, von 1739 an, ſieben Jahre eingeſchloſſen. Doch gelang es den Cèrnogorern, durch fühne Ausfälle gegen die zahlreichen türkiſchen Verſhanzungen, den Feind zu ſ{<hwächen und ihn am Ende gänzlich aufzureiben.

Jn wildem Siegestaumel verbrannten ſie damals in einem Stalle ſiebzig ihrer Gefangenen; aber fein Volkslied hat die Gräuelthat verewigt. In <hönerem Andenken lebt der 25. November 1756. Ein küh-