Cèrnagora

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türkiſche Heer. Namik Halil ward vom Pferde geworfen Und verfolgt bis an die Thore von Spuje. Hundert und vierundſezig Türken blieben todt zur Stelle und dreihundert waren verwundet. Nun mag er gehen, der Paſha Namik Halil, dem reinen Car in Stambul zu hofiren, der ihm ſeinen ſ{hönen Nizam anvertraut, um Kälber in Löwen zu verwandeln. Ihr ſerbiſchen Falken, wie trefflich verſteht Ihr es, mit Flintenſhüßen den Paſcha's des Kaiſers den Weg zu weiſen, damit ſie ſich niht im Di>ichte des Waldes verlieren. Welch reihe Haraëerndte Ihr ihnen gewährt, bis daß, des häufigen Beſuches müde, Ihr ihnen das Haupt abſchneidet, und ſo Gott will, wird es ſtets ſo ſein, ſo lange es noch Flinten und beherzte Männer in dem freien {<hwarzen Hochlande gibt.“

Der Großvezier ſchi>te ſi eben an, die Niederlage des Nizam zu rächen, und in eigener Perſon gegen die Cèrnogorer loszugehen, als der Sultan ihn zurü>rieſ, um ihn nah Syrien gegen den Sohn des Vicefönigs von Egypten zu ſci>en. Sobald auf dieſe Weiſe der Friede hergeſtellt war, ſuchte der Vladika die ihm zu Theil gewordene Volksgunſt zur Beſfeſtigung ſeiner Macht zu benußen. Er wagte es, den Gouverneur Radonié in Anflageſtand zu verſetzen, unter dem Vorgeben, daß derſelbe den Deſterreichern huldige und, im Einverſtändniße mit ihnen, nach der Oberherrſchaſt ſtrebe. Der fechzigjährige Greis wurde als Hochverräther, mit ſeiner ganzen Familie, ves Lan-