Cèrnagora

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benachbarten Höhen. Nunmehr — es war zwölf Uhr Mittags — wurde vom Poſten-Commandanten die Allarmſtange angezündet; und ſo die ganze Vorpoſtenskette allarmirt; die UnterſtüßungStruppen und Reſerven rücten vor. Die immer dichter auf den Höhen ſi< ſammelnden Montenegriner wendeten ſi< hauptſächli<h gegen die ſteinerne Wachhütte (Kaſell) bei Gomila, die ſie bereits zu ſtürmen Anſtalt machten. Ohne durch ihr fortgeſeßtes Steinabrollen ſi irre machen zu laſſen, beſezte Hauptmann Spanner, der aus dem mehrere Stunden entfernten Budua eine Compagnie Jäger herangeführt hatte, die zur Vertheidigung des Kaſells wichtigſten Höhenpunfte. Als die Montenegriner ſahen, daß ſie gegen dasfelbe nichts auszuri<ten vermochten, zogen ſie ſih mit wildem Geheul in die Gebirge zurüd>.

Am dritten Auguſt ſammelten ſh auf den Höhen von Uterg, dem wichtigſten Grenzpaß Montenegro?’s von dieſer Seite, mehrere Tauſende aus dem benacbarten Bezirke Cèrnica, bedrohten auf dem reten Flügel das Dorf Novoselo, grifſen den Poſten von Vidrak an, und ſuchten das dortige Kaſell in Brand zu ſte>en. Ein Umſtand — wie manche behaupten Zufall — trug noch dazu bei, die Wuth des Kampſes auf's Höchſte zu treiben. Es näherte ſih dem Kaſeil ein Mann, gede>t dur ein Weib, das Brennmaterialien zu höchſt unzweifelhaftem Zwe>e trug. Nun gehört es bei den Montenegrinern, den Albaneſen und Dal-