Charakterologie

Die Charatterlehre Paul Häberlins 269

Au dies Interejje an unjerer Stellung zum Lebensganzen ijt von der gleichen Struktur wie alles Interejje: es ijt Auseinanderjetungs= interejje. Es it unfere Einjtellung zum Leben, jett in der bejonderen Sorm der Einitellung zu unjerer urjprünglichen, naiven Stellung dem Seben gegenüber. Dieje Einitellung ijt Revijion, Zenjur, Billigung oder Mikbilligung der primären Stellung zum Leben. — Die exzentriihe Stellung des Ichs reicht außerdem weiter als nur bis zu diejer einen Stellungnabme zu uns jelbjt. Audy zu ihr fönnen wir wiederum Stellung nehmen: Stellungnahme zu unjerer Stellungnahme. Wir fönnen jede „Auseinanderjegung“ mit uns jelbjt (die uns in Subjeft und Objeft aus= einander-jeßt) jelbjt wieder zum Objeft maden einer abermals übergreifenden Auseinanderjegung. Das heißt: die Erzentrizität unjerer Stellung führt in einen unendlicyen Regreß, wobei die „Auseinanderjegung" immer neue Sormen annimmt.

Die eine Lebensenergie aljo ijt immer Auseinanderjegungs= energie. Darum erübrigt es jidy auch, für die Entiheidungen zwildhen den jeweils beiden Richtungsafzenten nod} eine bejondere Energie anzus nehmen. Die jhöpferiihe Energie des Univerjums zeigt fih im Einzelindividuum als Auseinanderjegungsenergie.

ce) „Geilt“ und „Ungeiit‘.

Häberlin nennt nun die Richtung auf Einheit „Geilt”, die auf Selbitheit „Ungeijt“ — itellt aljo nicht Geijt und Trieb gegeneinander wie Klages und gibt nidyt wie diejer [hon dem „Geilt“ die negative Sunftion der Iolierung, jpricht diefe vielmehr dem „Ungeijt“ zu. Wäre der Menidh nur „Geijt“ (Einheitsprinzip), jo wäre er „zentrijh“, nicht „erzentriih”. Dann aber gäbe es mit dem Sehlen diejer Sähigfeit der Auseinanderjegung mit jid) jelbit fein jhöpferiihes Wadjjen in der dem Menjchen (auf Grund feiner Erzentrizität) eigenen Weife. Die jpezifijch menjchliche Sähigteit, immer noch) über fich jelbjt binauszuwadjfen, hängt an jeiner Erzentrizität.

Bis dahin ijt „Stellung“ als gefühlsmäßig, als vorbewußt gemeint. Sie fann nun aud) bewußt werden. Und die Bedeutung des Wiljens ijt für die Durchführung der Ridytungsart (des Mittels zwijchen abjolutern Geilt und Ungeijt, zwilhen Einheitsjtreben und Jjolierungsitreben) von arößter Bedeutung. Die Bewußtheit jteht im Dienjte des Gefühls, das ihon immer gerichtet ift, jhon immer Hinweis ijt auf eine Tat, eine Abficht, Ihon immer der Keim der Ausführung einer Tat ilt.

Der bewuhte Dorjat hat zwei Steigerungsmöglichkeiten: er muß ausdauern (d. h. in immer gleicher Sorm die verjchiedenen Etappen durd)-