Charakterologie

268 Die pbhilojophijchen Charafterlehren

Sorm der Selbjtveränderung. Eine Scheinform jtellen die Egoiften aus abgewiejener Liebe dar, die „verjteiften Erotifer”, die im Grunde Erotifer bleiben.

2. Modalität (= Beweglidteit) der Triebe.

Diejer Richtung der Triebe jteht ihre Modalität (ihre Beweglichteit) gegenüber. Die Liebe fann zur Liebe zum Steund, zur Liebe zur Geliebten werden und zu vielem anderen noch. Daß die Beweglichteit niemals abjolut, grenzenlos ijt, liegt an der „Gejchichtlichfeit“ des Menichen. Sie Ihafft die zunehmende Sejtigung, Bahnung, die relativen Sirationen. Geringe Siration imponiert in der Regel als Dieljeitigfeit der Interejjen.!) An der Sirationsart hängt der Beruf (oder das „„tedenpferd”). Und von da wird aud das Talent begreiflih: als „Eapitalijierte Übung“ (Gejhidlichfeitsanlagen) in bezug auf die Durchjeung bejtimmter firierter Interejjen.

Don der Siration der Triebe führt der Weg zum Deritändnis der TriebItauungen. Relative Unbeweglichfeit der Triebe läßt im Salle der Unbe= friedigung nicht denn Wechjel zu (der bei beweglichen Trieben eine Trieberfüllung an veränderten Zielen ermöglicht). Dadurch entiteht dann Stau= ung und hemmung. Der einjeitig erotijhe oder einjeitig egoijtiiche Menich neigt mehr zur Affeftbildung als der ausgeglichene. Der Affett-Kern it meijt eine umerledigte Selbitzenjur (der Begriff der „Jenjur“ aus der Stellung zu jich jelbjt genommen).

Grundlegend für diefen Teil ijt aljo die Doppelheit innerhalb unjerer Stellung zum Lebensganzen, daß wir dem Lebensganzen gegenüber= itehen (Zentrum in uns jelbjt) und dennod; Teil jind des Lebens. Sür dieje Doppelheit prägt Häberlin den plajtijhen Ausdrud : ‚Erzentrizität”. Wir haben unjer eigenes (eigenwilliges) Zentrum, jtehen aber zugleich als Teil des Ganzen in dejjen überperjönlihem Zentrum. Je nad) der grundjäglihen Derteilung der Interejjenrichtungen in uns handeln wir bald mehr im Namen des Eigenzentrums, bald mehr im Namen des WirklichTeitsganzen. b) Die Stellungnahme zum Leben (die „Einjtellung“ des Einzelnen).

Zu diejer jo oder jo afzentuierten Richtung unferer Exrzentrizität fönnen wir nun wieder Stellung nehmen oder nur „in“ ihr jtehen — fönnen jie nur „leben“ oder fie „erleben“ (vgl. Schillers Gegenjat des Naiven und Sentimentalijchen).

1) Dgl. Jaenjchs Unterjhied von Querjchnitt= und Längsichnitteinheit („in= tegriert“ — „desintegriert”).