Charakterologie

20 Die Bejonderheit der charafterologiihen Sorihungsweife

So läßt jid) aljo die methodische Grundjchwierigfeit am Harjten ausdrüden: Im Bemühen, hinter der „uneigentlichen“ Äußerung das „Eigentliche” zu finden, das die Äußerungen hervorbringt, jtoßen wir immer neu auf das indirekte Derhältnis, daß das Greifbare, Aufzeigbare niemals das Eigentliche ijt (fondern immer nur Äußerung des Eigentlihen). — Zugleich zeigt lid) dies Eigentliche nicht bei fich jelbjt jhon als ein inhaltlihes Etwas. Exit in feiner Äußerung, die eben jeine Äußerung und nicht es jelbit ift, ijt es gejtalthaft zu fajjen. Wir fajjen nur das Tun, nicht den Täter, auf den es uns eigentlid) anfommt. Nur in der Dermittlung durch das Außen fönnen wir (indem diejes gleihjam transparent wird und das Innere durchiheinen läßt) diejes Innere bejchreiben, aber es liegt nicht jihtbar wie hinter einem Glaje als ein Selbjtändiges da, jondern nur durch die transparente Äußerung hindurd) erjcheint es jo, als ob es ein „Etwas bei ji) jelbjt“, eine Subjtanz, ein Subjeft mit Eigenjein an jich wäre. — Das Saßbare ijt nicht das Eigentliche, und das Eigentliche ijt nicht faßbar an ji} jelbjt. Dermittelt durdy das Außen wird es deutlich als ein Selbjtändiges, aber ohne diefe Dermittlung ijt es ein Garnidts. Das heißt:

Die Seinsart des Innern, des Seelijhen, des Id ijt eben nicht die Seinsart

des Außen, es ijt „bei ji) felbjt“ nody nicht es jelbjt. Erjt in feiner jchöpferiihen Derwirklihung zu fonfreten Taten und zu geijtigen Gebilden, erjt in jeiner Äußerung ijt es jelbjt ein fonfretes reales Etwas. Anders ausgedrüdt:

Seele ijt nicht, Seele tut.

Und darum muß die Erforfhung des Seeliihen jtets von der realen Äußerung des Seelijhen ausgehen. Und darum darf jie aber auch nicht bei ihr jtehen bleiben, fondern muß fie erfajjen als Äußerung des (ijoliert nichtigen) Innern, das unjerem erijtenziellen Lebensgefühl das Nädhite it und unjerem begrifflihen Erkennen ewig indireft gegenüberjtehen muß. — So bleiben wir uns jelbjt mit unjerem Eigentlidhjten ein unendlihes Geheimnis und fühlen uns zugleich als das Gewiljejte und BeTanntejte. d) Die Sonderprobleme der verjhiedenen Methoden.

Jede der Methoden hat ihre eigene Problematik, indem jede verjucht, auf ihre bejondere Weije mit der Grundproblematit der Charafterologie fertig zu werden, die in der bejonderen Seinsweije des Piychijchen und damit der bejonderen Gegebenheitsweije begründet ijt.