Charakterologie
Erweiterung der Charakterologie. Die Ausdrudslehre u. ihre Sonderitellung 23
lichen Gebiet überhaupt „erklären“ heißt. MWieweit wird Charatterliches durch Zurüdführung auf Nicht-Charatterliches „Harer"? Hier liegen die ent= iheidenden Seblerquellen im Anja vieler aufkläreriiher Syjterne. Wird 3.B. eine hochwertige charafterliche Strebung in ihrem Wejentlihen veritehbarer, wenn jie auf bejtimmte Drüjenvorgänge im Körper oder auf beitimmte Triebjtrufturen „zurüdgeführt“ wird? „zurüdgeführt” Tann ja nur meinen, daß die förperlihen „Bedingungen“ aufgewiejen werden. Das ijt jicher in vieler Hinficht hochbedeutjam, — klärt es aber („erstlärt” es) das Wejentliche diefer Charakterjtrebungen, oder jagt es gar etwas über ihren Wert aus? (Die beliebte Wendung der aufklärerijhen Materialijten: etwas jei „weiter nichts als ...“.) Wieweit trifft eine Erklärung in der Charafterologie überhaupt das zu Erflärende? Wieweit wird Charafterliches als jolhes tlarer, wenn man nicht-darafterlihhe Bedingungen der betreffenden Charafterart nadhweilt?
Damit foll die allgemeine Betrachtung der Methoden zunädjit hier abgebrochen werden. Wir nehmen fie wieder auf, wenn wir nad) der Bejprehung einiger Lehren genügend Beifpielitoff haben, um die prinzipiellen Probleme, deren Klärung allein eine wirkliche Überjicdht über die heutige willenichaftliche Charakterologie geben fann, weiter zu vertiefen.
9. Erweiterung der Charafterologie. Die Ausdrudslehre und ihre Sonderftellung.
a) Erweiterung der Eharafterologie durdy Einbeziehung anderer Gebiete.
Don den jonitigen Einteilungsmöglichkeiten der Charafterforihung!) iit uns diejenige bejonders wichtig, die nach dem Grade der Einbeziehung von jelbjt Nicht-Charafterlichem einteilt. Wir haben dann den Gegenjaß:
1) Man fönnte die Charafterologie nad) jehr vielen Gelichtspunften gliedern. 3.B.nadh dem Individualitätsgrad: Rajien-, Dölker-, Gruppen= und indi= vidöuelle Charakterologie. — Oder man teilt ein nad) den verjchiedenen Ge= bieten der Werfe, in denen jidy Charafterliches zeigt: Geilteswerfe (Kunit, Philojophie, Wifjenjchaft), Soziologiiche Werte (Staat, Recht, Moral), Handwerfe, alltägliche Derhaltungsweifen (jog. „Benehmen“, „Haltung“, Organilierung der alltäglihen Aufgaben: Orönungsart, Dispofition, Erledigungsart überhaupt).
Man fönnte eine große Zweiteilung nad) den Gejchlehtern verjuchen. Sicher füme man mit einer vertieften Schilderung des typiih Männlichen und