Charakterologie

Eduard Spranger: „Lebensformen“ 51

4. Eduard Spranger: „Lebensformen.“ a) Die jeelijhen Afte.

Spranger unterjcheidet in jeinen „Lebensformen"!) jechs verjchiedene Aite: l. Individuelle Atte.

1. Ertenntnisaftte: Sie wollen den Gegenjtand, wie er für jich jelbjt ilt, losgelöjt von unjerem Erleben, erfajjen.

2. Ajthetijhe Atte: In ihnen verihmißt das Ih mit dem Gegenitand, indem der Ein=drud des Gegenjtandes zugleich Aus=drud unjeres Erlebens wird. Der Gegenjtand wird uns in ihnen von vornherein als erlebter gegeben.

3. Öfonomijce Afte: Sie jtellen einen Kraftvergleich zwijchen Subjeft und Objeft an. Grundftage ijt: Was fann dies mir nüßen, was habe ich davon?

4. Religiöje Akte: Ihr Wejen beiteht in der Einordnung des Wertes beliebiger Einzelerlebnijje in den Totalwert des Dajeins.

II. Gejellfjhaftliche Akte.

(Zu den individuellen Aften gehört grundjätlich fein zweites Ich. Die gejellihaftlihen Akte dagegen erfordern den Erlebniszufammenhang mit einem Du.)

5. Macdıtafte: Sie ruhen auf der Stage nad) der Beherrjchbarfeit der Menjhen und Derhältnijje durdy uns.

6. Sympatbieafte: Solde, dienad) Haß und Liebe polar jtrufturiert find.

ad diejen Akten ergeben fich folgende

b) Ideale Grundtypen der Individualität.

l. Der theoretijhe Menjd.

Er fragt jeweils: Was ijt dies an jich, als mit fich Identifches, von mir und anderem Unterfhiedenes? — Die Stellung des Subjeftes jcheidet aus: Affektlofigkeit, Objektivität wird Ideal. Überindividuelle, allgemeine Gejegmäßigfeiten zu finden ijt das einzige Ziel der Stageweije des theotetiichen Menjchen. „Philosophari necesse est, vivere non est necesse.‘‘ Der typijch Theoretiihe umgibt jidy mit einem Reichtum an Werkzeugen jeiner Sorfhung, „aber er hat vielleicht fein Bett zum Schlafen”.

1) 7. Aufl. Halle 1930. 4%