Das Nordlicht. Bd. 1-2

DAS SONETT

ohl sollte mein Sonett den Sternen gleichen, Die blutigblau aus ihren Kernen leuchten, Zuerst den Augen Feuerkreuze deuchten Und dann auf einmal Lichtgeschimmer weichen.

Doch muß gar bald das Flimmern auch erbleichen: Als ob sich Urgluten die Strahlen scheuchten, Erscheint, bis unsre Lider sich befeuchten,

Den Blicken strahlenfrei das grade Zeichen!

Dann zittre, wie um Sterne, feucht die Frühe, Auf das erblickte Lid, zart eine Zähre, In der die Glut der Blutwünsche versprühe!

Wünscht das Sonett, daß es die Mär gebäre,

Daß Träumen einem Schillergrau entglühe? Es spielt, als ob es eine Perle wäre.

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ae

— ermelen