Das Nordlicht. Bd. 1-2

Wird auch beleidigt, wenn man seine großen Werke Wie Zeitliches behandelt und sich mehren läßt. Drum, Rom, erringe neue Zuversicht und Stärke, Und stehe endlich gegen Ketzerschacher fest.

Befreite Sklaven, kommt in großen Prozessionen, Drängt massenweise rings heran: Patrizier Roms Empfangen euch mit Flaggen. Auf den Festbalkonen Begrüßen sie den Geist des freien Menschenstroms.

Es muß auch in der Zeit, was ewig einwirkt, siegen: Die Feiertage strahlen durch das ganze Jahr,

Doch zu Fronleichnam bändigen und überfliegen

Die Feststunden die Arbeit, die der Zwang gebar.

Fronleichnam, Ruhetag unter den Feiertagen,

Du Auferstehung aller großen Erdensagen,

Du sagst, wenn man in einem fort im Leben stirbt,

So muß man schließlich auch an einem Zeitpunkt sterben.

Und wenn man immer neue Himmelsgunst erwirbt,

So wird dereinst die Welt das Gnadenlicht erwerben!

Wenn ewig sich Jungfräulichkeit im Sein erzeugt,

So mußte eine Jungfrau einmal schuldlos zeugen:

Wo das Geschöpf sich dauernd vor dem Schöpfer beugt,

Da sollte Gott sich einmal vor der Schöpfung beugen.

Dort wo dem Fleisch verziehn wird, daß es aufersteht,

Wird einstens alles Sünderfleisch frei auferstehn,

Doch wo der Körper, nicht der Geist, zugrunde geht,

Wird alles, was nicht geistig ist, zugrunde gehn.

Da alles, was geschieht, sich unaufhörlich richtet, |

So wird die Welt bestimmt auch in der Zeit vernichtet.

Da die Natur zum Schlusse jeden Hader schlichtet,

So sei die Schöpfung noch zum Ursprungsgeist verdichtet. 412