Das Nordlicht. Bd. 1-2

Dreieinigkeit besiegelt sich in allen Dingen,

Drum muß sie auch sich göttlich in die Höhe ringen.

Und da der Gottheit alle Dinge jung entspringen,

So wird sie ewig, was entsteht, ins Dreimaß zwingen.

So zieht denn hin, die hohe Gnade soll entflachen,

Durch euch hindurch, in Tier und Pflanze noch erwachen!

Das Christentum wird ringsum tiefe Wurzeln fassen

Und selbst die Felsenmassen nimmermehr verlassen.

OÖ Rom, ich lobe dich, denn in gezähmten Horden

Bist du zu einem tiefen Weltgesetz geworden!

Die vielen Glocken fangen wieder an zu läuten:

Ein ordentliches Dröhnen — man muß sich dran gewöhnen —

Beginnt nun, für sich selber, manches zu bedeuten,

Und will uns da, wo wir auch sind, mit Gott versöhnen:

Das lockt und ruft und eilt einem auch nach,

O Klang, erfasse uns, in träger Geistesschmach!

Wohl sind nun Jesus Christus, Moses, die Sibyllen Bereits ein wenig in die Menge eingedrungen: Du kannst mit Vorsicht und mit etwas gutem Willen Von Dingen, die dem Geist des Christentums entsprungen, Nunmehr mit Bürgern und sogar mit Priestern reden. Sie werden dich, als närrisch, kaum noch ernst befehden! Giordano Bruno, wie? Auch du spukst schon in Haufen? Jetzt ehrt man dich, denn dein System schuf Kopfzerbrechen: Bekämpfte dieh ein Mensch, so würde man auch raufen Und für so Schwererlerntes eine Lanze brechen.

Giordano! Ach, du sahst den Heiland in der Menge, Und du entsetztest dich vor ihrer Schauderenge,

Du scheutest ihren Gott, du holder Sonnensohn,

Und jede Prozession entlockte deinen Hohn!

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