Das Nordlicht. Bd. 1-2

Du tratest auf, um träge Festzüge zu stören,

Dein Sang erhob sich bald in tausend Lebenschören, Und als du heimgingst, mußten dich die Götter hören! Du warst ein wahres, feierliches Seelenlicht,

Das heutzutage sich in Prozessionen bricht:

Du selbst bist fort, dein Regenbogen aber glüht

In allen Farben, die ein ewig Werk versprüht.

Was in uns liest, kann oftmals ein Gemüt erfassen,

Doch will man es, selbst wenn bewußt, doch schlummern lassen:

Und wühlt es fort, so wird es auch zur Übermacht

Und schließlich uns, durch Liebe, völlig nahgebracht:

Entrauscht es dann, so hat es Eigenkraft zum Leben,

Und endlich müssen wir uns noch zu ihm erheben!

So ringt das All, sich rings aus Liebe zu durchdringen, Und ewig sucht es steile Dauer zu erzwingen,

Auch kämpft dabei die Zeit, den Abstand zu vernichten, Und trachtet, wo sich Lichtgestirne tief verdichten, Verrundet und erstarrt, Errungenes zu schützen

Und alte Schlummerlust dadurch,, verstreut, zu stützen. So ruht und so beruht die Welt auf ihren Sternen, Und wir empfinden rastlos ihre Daseinsfernen.

Stets müssen sich die Abstände mit Formen füllen: Die Lüfte sind der weiten Freiheit weiche Hüllen.

Das Licht, die Wärme, die ein Wesen kaum bespülen, Sind Übergänge in den tiefen Weltgefühlen.

*

Die See ist da, um Dunst und Seelen aufzuscheuchen, Und Stürme hören wir in Liebeslücken keuchen:

Ja, ja, das ist die Liebeskette der Natur,

Und mitten dein im Meer entstand die Kreatur.

HA