Das Nordlicht. Bd. 1-2

Die Weiber, meistens Mütter, kommen nun zu Gruppen, Das sind des Erdenwiderstandes tapfre Truppen!

Sie heben ihre Wünsche stets aus Seelensummen:

Ihr Hoffen, Wollen ist verwirrt wie Glockensummen.

Den Schein und dessen Anmut wahren sie dem Leben, Kein Weib wird sich mit solchem Schild ergeben!

So betet denn für glaubensabgewichne Söhne

Und hofft, daß jeder sich dem Himmel einst versöhne.

Wie herrlich ist es, euch noch fromm und stark zu sehen!

Der Geist wird eure Reihen immer mehr umwehen!

Das Weib ist reich an Träumen und auch zukunftsschwanger, Der Mann an Seliekeit zumeist nur ihr Empfanger!

Sie ist zwar leibliceher und auch viel erdennäher,

Doch sie empfängt dadurch auch alle Urglut eher, Das Liebeslicht, das aus der Erde sonnwärts strebt, Wird immer erst als Scham und Huld im Weib belebt.

Drum liebt die Erde wohl die Frau am allermeisten Und will an ihr das höchste Maß an Schönheit leisten; Der Tropen Überfülle wuchtet in den Haaren,

Die wir als Kranz um jedes schöne Weib gewahren.

Des Gischtes Frische mit des Riffes Schliff vermählt, Ward zum Gebiß, das Seegeblink und Schmelz beseelt. Der vollen Lust und Jugend holde Morgenkunde Entschwellt aus einem wonnereichen Frauenmunde.

Die Abendwolken, die zuletzt am Himmel hangen, Vergehen nimmer auf des Weibes zarten Wangen, Des Meeres Ströme, die in Buchten still erwarmen, Sind sanfte Ahnungen von weichen Frauenarmen.

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