Das Nordlicht. Bd. 1-2

Des Muttermeeres Kinder aber sind die Seen, Zu denen Wolken, deren Ammen, niederwehen: O Weib, in dir verleiblicht sich die Weltenmilde, Du bist das stillste aller wirklichen Gebilde.

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Mit Purpurfahnen, wo der innern Liebe Gold,

Vor unsern Sinnen, Märtyrer entrollt,

Erseheinen jetzt in Furcht und Nacht gehüllte Nonnen, In deren Ich der Geist über das Fleisch gewonnen.

Die Allerschwächsten singen einen Machtchoral

Und preisen selig ihren himmlischen Gemahl:

Nicht jeder Seelenrausch darf sich zum Licht ergießen, Es müssen Tränen auch zu Wurzeln niederfließen.

Ein Teil der Welt will seine tiefen Schlünde füllen, Und wer es wagt, wird sich in innres Dunkel hüllen. Wer Sonneneigenschaften in sich trägt, ist aut,

Doch auch die Erde fordert Glut von unserm Blut.

Der Staub ist da, damit die Wesen ihn erheben,

Das Licht, damit die Menschen es der Tiefe geben. Drum dürft ihr auch, voll Mut, das Tollste denken, Was ihr auch tut, den Weltgang wird man weiterlenken!

Die Wahrheit ist vielleicht kein Zweck, bloß eine List, Es gibt nur einen Zwang, der ist, das was man ist. Der Alltag ist der Gott, die Schönheit ein Symbol, Die Tugenden und Hoffnungen gar häufig hohl.

Der Spießbürger um uns ist unsre Schieksalsmacht!

Er flüstert nur, durch alles, was da kreischt und lacht, ' Die Wirklichkeit von unserm Erdgeschick ins Ohr!

Wir ahnen es, und deshalb graut uns so davor!

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