Das Nordlicht. Bd. 1-2

un ist die Prozession von Rom zu Ruh gebracht.

Der meisten Traum verkugelt wohl in dumpfen Schlaf. Nur über Diehtern zaubert noch die Fabelpracht: Wer weiß, was sich soeben sah, und wer dich traf?

Ich steh am Tiber und erblicke in der Tiefe

Jetzt meine große Silberwochenprozession.

Dir ists, als ob der Mond sie aus dem Schlummer riefe, Wohl schleppt der Strom ihm Zugegeisterte in Fron.

Ich sehe rastlos gleiche wundersame Greise Den Fluß hinunter, ‚wohl zum Meere, ziehn: Das Frühjahr klimmt. Erzwingt es ihre Reise? Beginnen sie, erschöpft, vor Jüngeren zu fliehn ?

Ich weiß nicht, wer da kommt, doch sind das Prozessionen! Vielleicht ein Trauerzug mit Särgen aus Kristall!

Die Sonne stürzt sich Könige von weißen Thronen, Der Mond erzählt, beim Leichenfest, vom Herrscherfall.

Erst glaubt ich, Eis beginne rasch herabzuschwimmen, Und schaute, staunte, daß sich nichts an Brücken staut, Dann aber sah ich in den Schwärmen Licht erglimmen, Nun weiß und fühl ich auch, wovor mir lange graut!

Mein Mond, im Strome wimmeln die Heroensärge!

Ein Fluß, der nach der tiefen Stille strebt und rinnt, Entlührt bestimmt die Fürsten unterwühlter Berge! Ob eingeseelt die Eisgespensterung beginnt?

Vielleieht sind Flüsse immer schnelle Leiehenzüge? Wild wälzt die Flut die alte Wucht der Felsen ab, Doch Geister bleiben über ihrem Scheingefüge,

Das steil zerschwemmt, dahingetollt ins Trubelgrab!