Das Nordlicht. Bd. 1-2

rQum sternigen Himmel italischer Nacht Versteigt sich der duftige Odem Sorrents, Soeben sind Boten des Tages erwacht, Und wunschvergnügt freun sich die Kinder des Lenz.

Schon schwellt der Orange benebelnder Duft

Fast heimlich herbei und berauscht meinen Sinn, Hier kühlt stiller Lorbeer die windliebe Luft,

Und Myrten enthaucht es, kaum merkbar: ieh bin!

Ins traumhafte Dunkel der Nachtigall dringt Das klagende Brausen der jauchzenden See: Den Grotten, den Orgeln der Brandung, entringt Der Herschwall der Sehnsucht sich ewig und jäh.

Smaragde umschwirren das traumhafte Blau

Vom sacht, noch im Schlaf, sich betauenden Grün. Und ruhn traut die Tierchen, auf blühender Au, So können sich Kelche mit Sternlein umglühn.

— Jetzt tagt es, — denn überall sickert das Licht Ins traurig vergrauende Blauen der Nacht,

Da flüsterts auf einmal im Heckengeflicht:

— Nun kommt schon der Morgen, — ihr Wesen, gebt acht! Das sind keine Rehe, — das Leben beginnt! —

Was knistert? Wer flüstert? — Was ists, das verstummt ? O seht, wie sich etwas besinnt und entspinnt, Ich liebe dich, Biene, die immer noch summt! —

Die Sterne verschwinden wie Mythen im Grau, Nur Sirius, der funkelnde Winterdemant, Erwartet, wie morgens der Blick einer Frau, Den Tag, der die Welt, als Gestalt, übermannt.

khk