Das Nordlicht. Bd. 1-2

ch sah dereinst in einen Regenbogen,

Er schien mir aller Stürme stilles Tor; Dann ward ein Karren plötzlich durchgezogen, Stark zerrten Büffel ihn leicht weiter vor.

Tief fanden diese Tiere ihre Ferne,

Längst hatte sie der Mensch für sich betäubt, Sie waren unter uns gekommne Sterne.

Ich sah hinweg, ins Licht, das nie zerstäubt!

O weiße Sonne, deine goldnen Strahlen Berauschen und erwecken meinen Geist!

Du bist die Arbeit: mit geweihten Qualen Trifft dein Gebot mich, wenn das Herz vereist.

Was du bedeutest, Sonne, ist der Seele, Auf dieser Welt, am innigsten verwandt; Mir ists, als ob die Glut den Kern entschäle, Denn mein Erbarmen gibt mir selbst Bestand.

Ich bin so bloß wie du, geliebte Sonne,

Und wo ich nackt bin, herrschst du über mich, Und folg ich dir, so überkommt mich Wonne, Denn dein Gebot ist mir ganz wesentlich.

Ja! meine Freiheit sind die Weltgesetze. Der Geist ist Überkraft ihres Vereins. Dort bin ich tief wie ungehobne Schätze: Ein Teil des allerjüngsten Eigenseins.

Hier kann mein Geist entsetzlich sich ereifern, Denn alles, was in ihm sich selbst bestimmt, Wird durch die Schatten, die ihn blaß umgeifern, Da sie veraltern und zergehn, ergrimmt.

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