Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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ausgebers. . Um ihn für den Verluſt ſchadlos zu halten, miethete ihn Herr von Gemmingen zu ſeinem Sekretär und weihte ihn in die Geheimniſſe des Illuminatenordens ein.

So erwünſcht für Hoffmann's mißliche Umſtände der Zufall war, der - ihn mit Herrn von Schönfeld in Berührung brachte, ſo waren doch die Folgen davon für ihn no< wichtiger. Die Herausgabe der „ wöchentlichen Wahrheiten “ verſchaffte ihm die Bekanntſchaft des Freiherrn van Swieten, welcher damals an der Spitze der Studien- und Zenſurangelegenheiten ſtand und, bis Gemmingen die Redaktion übernahm, der die Aufflärung befördernden Zeitſchrift thätigen Antheil widmete, indem er die Sprachfehler und andere Schnitzer Hoffmann's fleißig verbeſſerte. Der Eifer, den Hoffmann für die Verbreitung vernünftiger Anſichten, für die Ausrottung religiöſer und anderer ſchädlichen Vorurtheile zeigte, erwarb ihm die Zuneigung van Swieten's; als nun Baron Gemmingen Wien verließ, ohne ſeinem Sekretär den rüſtändigen Gehalt zu bezahlen , die Wochenſchrift aufhörte, die andern literariſchen Arbeiten Hoffmann's nicht viel Beifall fanden, folglich we-

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