Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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benen Ordens. Um die Abſichten der S. T. zu befördern, hielt er jedes Mittel für erlaubt, und man fonnte auf ihn anwenden, was Cicero von einem Undanïbaren ſagte: Tesuitam sì dixeris, omnia dixeris.

Von allen Genannten am meiſten wußte ſi Hoffmann bei Leopold einzuſchmeicheln und wichtig zu machen, wozu ihm die Freundſchaft Gotthardy's ſehr behülflih war. Er ſprach mit dem Kaiſer von einer Menge geheimer Jakobinerklubbs, welche in den öſterreichiſchen Staaten errichtet ſeien und nichts Anderes bezwe>ten, als eine Revolution herbeizuführen. Leopold zitterte bei ſolhen Nachrichten vor der nahen Gefahr, die ſeinem Throne und dem Glücke ſeiner Länder drohte, und Hoffmann benüßte dieſe Augenbli>ke der Furcht, um ſein Anſehen zu erhöhen und den Dienſten, die er zu leiſten im Stande ſei, großes Gewicht zu verleihen. Er gab dem Monarchen die Verſicherung, daß er, obgleich die Verſammlungsorte der Klubbs noch in Dunkelheit gehüllt wären, denſelben doch ſchon auf der Spur ſei und ſe nächſtens zu entde>en hoffe. Dann machte er ſi anheiſchig, durch ſeine unermüdete Aufmerkſamkeit alle An-